Samstag, 6. Juni 2020

10.30 Uhr – Geschichtentag

Seit vielen Wochen nehme ich samstags eine Geschichte auf Video auf und versende sie. Bestimmt habe ich das hier schon erwähnt.
Ich weiß noch nicht, welche Geschichte es heute sein wird – aber ich bin sicher, es fällt mir eine ein.
Ich greife zum Stift. Will nochmals einen Text zu „Mit Gott auf einer Bank“ schreiben. Die Anregung „Irgendwo auf der Welt“, will ich auch noch aufgreifen. Lieblingswörter dafür habe ich schon gesammelt.
Läuft.
Und da ist sie: meine Geschichte. Den Text aus der Übung „Mit Gott auf einer Bank“, den finde ich sehr gelungen. Der wird es heute werden.

13.30 Uhr – Fertig!

„Irgendwo auf der Welt“ ist fertig geschrieben und bearbeitet. Er wird gleich noch als Samstags-Beitrag auf dem Blog veröffentlicht – und natürlich auf der Kurs Plattform. Das Video ist aufgenommen. Der Weg ausgesucht und der Rucksack gepackt. Die Fenster habe ich geschlossen. Die Regenjacke liegt schon im Auto. Brauchen wir sie? Dunkle Wolken und starke Böen wirken nicht vertrauenerweckend. Fünfzehn Minuten sind wir unterwegs zum Startplatz der Wanderung. Die Zeit reicht gerade aus, um das Video zu versenden. Einen Sonnengruß und einen guten Gedanken schicke ich allen mit.

16.30 Uhr – Freudentrunken

Seit c. 30 Minuten sind wir zurück. Wir haben wieder einen neuen Weg im Hinterland entdeckt. Er steht den anderen Wegen in nichts nach. Zu 95 % waren wir allein unterwegs.
Schon nach kurzer Zeit werden wir verwöhnt mit einer wundervollen Aussicht auf das Dorf und die Talaue. Auf Hügel, Wälder, Weiden und Wiesen. Kaum haben wir das Dorf hinter uns gelassen, wird es still. Natur pur umgibt uns. Nichts, was ich noch nie gesehen hätte, aber eine unglaubliche Vielfalt.
Nur hin und wieder mischt sich ins Vogelgezwitscher und Blätterrauschen aus der Ferne der Klang eines Autos.
Es ist so schön.

16.45 Uhr – „Fundstücke“

Tafeln mit Namen von Blumen und Gräsern stehen am Weg. Etliche kenne ich: Tollkirsche, Engelwurz, Mädesüß, Wiesenkerbel, Storchenschnabel, Hahnenfuß und Schafgarbe zum Beispiel.
Dann gibt es Pflanzen, die ich entweder nicht kenne oder deren Namen ich nicht weiß (vielleicht auch vergessen habe). Ich weiß jetzt, wie echter Baldrian aussieht und was ein „Schlangen-Knöterich“ ist. Weiß, dass eine lila Blüte, sie ich seit der Kindheit kenne, <Wiesen Witwenblume> heißt. Ich entdecke Labkraut, Kanadische Goldrute, Mandel-Wolfsmilch und vieles mehr.
Ein helles Blatt leuchtet auf dem dunklen Waldboden. Und mitten im Anstieg, blitzt mir von einem Baumstumpf ein blauer Stein entgegen. „Folge deinen Träumen – sie kennen den Weg“, steht mit silbernem Stift darauf.

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|

Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich von B. Pachl-Eberhart.

 

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Fotos: © Erwin und Judith Grundler, Überlingen

 

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