Schreiben im Café: Auf Reisen

Corona macht’s möglich. Aus der Not geboren – das „Schreiben im Café“ virtuell.
Heute haben wir Wortfäden gesponnen zwischen Rauenberg, Überlingen und Kapstadt. Glitzerfäden. Helle. Dunkle. Flauschige. Reißfeste, Erinnerungsdichte Fäden. Thema war „Auf Reisen“ und wir beschäftigten uns mit Erinnerungen an früher stattgefundene Reisen.
Hier einer meiner Erinnerungstexte.

 

„Wir fahren ab von der Autobahn, die in England <M irgendwas> heißt. Dörfer und kleine Städte. Unerhörte Landschaft. Grün, hügelig, Steinmauern. Sie ziehen sich wie Bänder durch die Wiesen.

Wir fahren über Brücken, manche so schmal, dass wir die Seitenspiegel einklappen. Die Straßen schlängeln sich durchs Land. Dörfer wie Puppenstuben. Tiefgezogene Dächer unterm blauen Sommerhimmel. Blühende Fuchsien in großer Menge am Wegesrand – und immer wieder Schafe. Manchmal gehört die Straße uns, manchmal ihnen. Sie haben keine Eile. Wir deswegen auch nicht.

Je weiter wir nach Cornwall kommen, desto urtümlicher wird es. Immer wieder fahren wir in Tunnel aus Hecken hinein. Ein Auto, nicht allzu groß, passt wunderbar dazwischen. Die Zweige streicheln die Fenster.
Ich erschrecke jedes Mal, wenn uns ein Auto entgegenkommt. „Was ist noch mal die richtige Seite?“ Nicht selten schließe ich die Augen und hoffe das Beste.
Drei Eigenschaften sind gefragt: Vertrauen, Geduld und rückwärtsfahren können.

Cornwall. Vier Wochen Sommer. Vier Wochen in einer anderen Welt. Vier Wochen. Unvergessen.

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|

 

DSC_3844

 

Wie würden Erinnerungen an eine Deiner Reisen lauten?

Foto: © Erwin Grundler, Überlingen (das Foto wurde nicht in Cornwall aufgenommen, damals haben wir nur analog fotografiert – aber, nicht wahr, Schafe sehen ja überall wie Schafe aus)

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert