Schreiben im Café: Der Mai ist gekommen
„Der Mai ist gekommen…“- das war unser Thema gestern. Wir schrieben zu einzelnen Zeilen des Lieds, unter anderem zum Morgenrot.
Nachtschwarz um mich herum. Das Leben schweigt. Ich auch.
Bald. Bald ist es soweit.
Ich sehe zum Horizont. Täusche ich mich oder ist dort schon ein Lichtstreif? Ein blassgelber Streifen durchbricht das dunkel. Ich sehe hin. Er franst an den Rändern. Verbreitert sich. Wird kräftiger.
Ins Zitronengelb mischt sich orange. Es wechselt zu pink. Dann zu rot. Ein flammen am Himmel. Das Dunkel weicht. Stattdessen übernimmt das Morgenrot. Breitet sich aus. So, als wolle es die Welt umarmen. Oder den Tag. Vielleicht beides.
Ich schaue. Vogelgezwitscher setzt ein. Hinter mir im Gebüsch raschelt es. Ein Spatz hüpft vor mir herum. Tautropfen glänzen.
Das Flammen am Himmel verblasst. Der Tag greift nach der Herrschaft.
Ich gehe. In meinen Alltag. Das Flammen, ein Naturschauspiel, nehme ich mit. Was für ein Wunder.
Ein neuer Tag. Sanft kommt er. Aus sich heraus. Das Morgenrot braucht weder Fanfaren noch eine Ankündigung. Es verzaubert mich. Und ich Überlege: „Was, wenn alle Menschen verzaubert vom Morgenrot in den Tag starten würden?“
Wie beschreibst du ein Morgenrot?
Foto: © Erwin Grundler
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