Schreiben im Café: Hoffnungszeichen

Heute war Schreiben im Café mit dem Thema „Hoffnungszeichen.“ UNter anderem haben wir ein Plädoyer für die Hoffnung geschrieben. Meines kannst du hier lesen.

 

Verehrte Anwesende,

 

ich habe die große Freude, Ihnen heute etwas über die Hoffnung zu erzählen. Sie alle, da bin ich mir sicher, sind ihr schon begegnet. Im besten Fall ganz regelmäßig. Ja, mehr noch, vielleicht wohnt sie sogar bei Ihnen. Das ist zumindest mein Wunsch für sie.

„Hoffnung – was ist das?“

„Wozu nützt sie?“

„Ich habe immer gehofft und trotzdem ging diese eine Situation so schlecht aus.“

„Wenn ich mich heute umsehe, frage ich mich, woher die Hoffnung kommen soll!“

Das sind einige Sätze, die mir in den letzten Jahren immer wieder begegnet sind, wenn ich Menschen begleitet habe. Und ja ich konnte sie nachvollziehen. Jeden Einzelnen. Trotzdem regte sich Widerstand bei mir. Denn wie könnte ich, könnten Sie leben ohne Hoffnung?

Erich Fried fragt in seinem Gedicht „Die drei Steine“ sinngemäß, ob ein Leben ohne Hoffnung überhaupt ein Leben ist. Das verstehe ich sehr gut. Denn ist es nicht die Hoffnung, die uns ein trotzdem schenkt? Ein <jetzt erst recht>? Ein dennoch? Ist es nicht die Hoffnung, die uns aufstehen und einen neuen Tag angehen lässt? Die uns, auch wenn wir traurig, verärgert oder frustriert sind, dennoch den Wind oder die Wärme auf der Haut spüren lässt? Die uns bei jedem Sonnenuntergang in Erinnerung ruft, dass ein Sonnenaufgang folgt.

Ja, verehrte Anwesende, sicher kennen Sie alle solche Erfahrungen und noch viele darüber hinaus. Bewahren Sie sich diese. Lassen Sie sie sich nicht nehmen, damit Sie Ihre Wege leichter gehen können.

Doch vergessen Sie eines bitte nicht: Nur zu hoffen, das reicht nicht. Nein, Sie alle und ich sind wir Botschafterinnen und Botschafter der Hoffnung. An uns ist es, von ihr zu sprechen. Sie weiterzugeben. Sie am Leben zu erhalten. Und, das ist wahrscheinlich das Allerwichtigste, uns aktiv für sie einzusetzen. Lassen wir nicht zu, dass die Hoffnung Moos ansetzt. Dass sie zerschlagen wird von den Menschen, die sie uns nicht gönnen. Denn es ist die Hoffnung, die uns Wandel und Veränderung leben und überleben lässt. Hoffnung steht für das Positive. Das, was dem Miteinander dient. Was Würde verleiht. Was uns an das Gute im Menschen glauben lässt.

Mit der Hoffnung ist es wie mit zu einer Sonnenblume. Sie dreht ihren Kopf nach dem Licht. Und wenn die Zeit der Reife kommt, verschenkt sie ihre Körner. Um andere zu nähern. Um Leben weiter zu gehen.

Lassen Sie uns nach Hoffnungszeichen suchen. Lassen Sie uns Hoffnung pflanzen. Buchstäblich und im übertragenen Sinn, denn die Hoffnung hilft uns zu leben.

 

 

 

Wie lautet dein  Plädoyer für die Hoffnung?

Foto: © Erwin Grundler

 

 

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