Schreiben im Café: Wolken, Blumen, Seifenblasen
Am Dienstag war „Schreiben im Café“ – wir haben zur Überschrift geschrieben. Einen Text veröffentliche ich hier:
Wenn ich Wolken am Himmel ziehen sehe …
Ich sitze am Schreibtisch. Meine Hand hält den Stift. Das Blatt bleibt leer. Gedanken und Ideen spielen Verstecken. Ich drehe den Kopf. Sehe hinaus. Weißgraue Wolken ziehen am Fenster vorbei. Mein Blick folgt ihnen. Zieht mit ihnen fort.
Auf einer Wolken-Hängematte treibe ich durchs Himmelsmeer. Ein Sonnenstrahl kitzelt mich. Flugzeuge fliegen vorbei. 15 Vögel kreuzen unsere Bahn. Den Blick fortwärts gerichtet. Stilles Gleiten. Dem Ziel folgen.
Eine große, graue Wolke breitet sich aus. Plustert sich auf. Etwas plumpst auf meinen Bauch. Eine Wolke. Klitzeklein. An den Rändern zerzaust.
„Upps.“ Sie kichert. „Bin vom Kurs abgekommen. War mit meinen Gedanken beim Tanz. Und die dicke Berta verzeiht keinen Übermut. Entschuldige. Entschuldige.“
Ich sehe sie an. „Aha“.
„Jetzt guck nicht so. Ich fliege mit dir. Deine Hängematte ist mein Taxi. Und irgendwann steige ich aus.“
Sie macht es sich in meinem Arm gemütlich. Guckt. Seufzt. Kichert.
„Einem Penny für deine Gedanken“, sage ich und schaue sie an.
„Die willst du gar nicht wissen, glaub mir.“
Wieder kichert sie. Ich auch.
Ein Telefon läutet. Reißt mich aus meinem Gespräch. Zurück an den Schreibtisch. Ich schaue auf den Stift in meiner Hand. Setze ihn aufs Papier. Worte sprudeln aus mir. Blau auf weiß füllt sich die Seite.
Die Wolken ziehen weiter. Und meine Gedanken Spuren aufs Papier.
Und Du – was erlebst Du, wenn Du Wolken am Himmel ziehen siehst?
Foto: © Erwin Grundler
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