Schreibwerkstatt Altweibersommer
Gestern war „Schreiben im Café“ zum Thema <Altweibersommer>. Es war hochspannend. Eine der Aufgaben, die ich stellte, lautete, eine Liste zu schreiben, was uns am Altweibersommer gefällt. Danach wurde eines aus der Liste ausgesucht und in Form eines Prosatextes genauer beschrieben. Unten steht mein entstandener Text – Ausgangspunkt war: „Jetzt ist es wieder ruhig und es gibt Platz am See.“
Meta spaziert am Seeufer entlang. Sie ist allein unterwegs und bleibt es auch. Nur hin und wieder begegnet ihr jemand. Zwei Mal überholt sie ein Jogger. Die Schritte verhallen schnell.
Es ist still am See. Nicht leise, nein, das nicht. Sie hört das Wasser leise an die Steine schwappen. Hört das Schlagen von Flügeln. Das Krächzen der Möwen. Den Wind im Schilf. Über dem See liegt Dunst wie eine Netzhaube über dem Zwetschgenkuchen im Garten der Nachbarin. Das Ufer gegenüber lässt sich nur erahnen. Der Himmel über ihr auch. Immerhin, ein wenig Blau blitzt durch den Dunst. Die Sonne braucht noch Zeit, bis sie sich zeigt. Ein Strahl kämpft sich durch. Bricht sich im Wasser. Wie ein Sternenläufer sieht das aus.
Meta ist längst stehen geblieben. Sie sieht. Sie hört. Sie spürt. Etwas verändert sich. Draußen, um sie herum. Und in ihr hat sich ebenfalls etwas verschoben. Weg von der lauten Sommerfreude. Hin zur Stille. Einer Stille, die spricht. Von Farbenpracht und Fülle und Reifen und von innerem Reichtum.
Meta nickt. Sagt Ja. Sagt Ja zur Veränderung. Sagt Ja zum Übergang. Sagt Ja trotz leiser Wehmut.
Es ist gut…
Was gefällt Dir am Altweibersommer? Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch
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