Seelenhygiene

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<Seelenhygiene> ist ein Begriff, den ich in meiner Arbeit des Öfteren verwende. Sicher, es ist sehr unterschiedlich, was Menschen darunter verstehen – und doch: In meiner Wahrnehmung ist bei all dem Verschiedenen etwas gleich. Es geht darum, zu einem Ausgleich zu kommen. Dem Schweren, Dunklen, Angstmachenden nicht allein die Herrschaft zu überlassen. Die Wege mögen unterschiedlich sein und das ist in Ordnung so. Mehr noch – vielleicht können wir an diesem Punkt sogar voneinander lernen.
Auch und gerade in Krisenzeiten ist <Seelenhygiene> wichtig. Deshalb habe ich die folgenden Fragen neulich einigen Freundinnen gestellt. Hier kommen Antworten von mir – und hoffentlich viele Kommentare von euch.

Was bringt Dich zum Lachen/zum Schmunzeln in diesen Tagen?
Und – was machst Du – wenn es nichts gibt, das Dich zum Lachen bringt?
Was hilft Dir, Frust abzubauen?
Was tust Du, wenn das Gedankenkarussell kreist und kreist?
Was macht Dir Freude?
Was lässt Dich „leicht werden“?

  • Lachen: Videos, die ich geschickt bekomme oder eine Komödie spät abends im Fernsehen.
  • Wenn das Gedankenkarussell sich in Bewegung setzt, dann beginne ich normalerweise zu schreiben – da ich momentan aber sowieso ganz viel schreibe, setzt es sich erst gar nicht in Bewegung.
  • Frust abbauen: Schreiben, schreiben, schreiben – und Körper-Übungen nach Dr. Claudia Cross-Müller.
  • Leicht werden: Wind, der mir die Haare ins Gesicht pustet, auf einem Bein hüpfen und mit den Füßen stampfen – möglichst laut.
  • Freude: Kresse beim Wachsen zusehen, Sonnenblumenkerne pflanzen, beim Spaziergang fünf weiße Steine sammeln, ein Bild malen und einem Vogel zusehen, wie er in der Luft steht.  Wenn ich ihm dann noch Worte in den Mund lege, dann wird es bunt.

 

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Und Du – was machst Du?

Foto: © Erwin Grundler, Überlingen

10 Kommentare
  1. autorenseite
    autorenseite sagte:

    Ja, da bin ich ähnlich wie du.
    Wichtig ist für mich, dass man nicht nur in seinen Körper einfach Essen ohne Nachdenken in sich hinein stopft, sondern dass man auch darauf achtet, mit was man seine Seele füttert:
    https://autorenseite.wordpress.com/2016/11/11/zitate-zum-thema-seele/
    Wie dumm muss einer sein, der sich abends einen Horrorfilm oder brutalen Krimi anschaut und sich dann darüber wundert, dass er schlecht schläft?
    Das Beste, was man machen kann, ist für mich das Bergsteigen. Das ist quasi eine Wallfahrt zu sich selbst. Und das bringt vieles wieder ins Gleichgewicht und von oben sieht vieles ganz klein aus.

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Vielen Dank für deinen Kommentar und herzlich willkommen hier.
      Ich bin davon überzeugt, dass wir vieles auch unbewusst tun, um die Seele zu nähren. Und ich weiß: Das reicht oft nicht aus, sondern das bewusste Tun ist ebenfalls notwendig.
      Bergsteigen – das ist sicher etwas Tolles. Meins wäre es nicht; in den Bergen wandern (gemäßigt und nicht im Hochgebirge), das schon. Was ich direkt nachvollziehen kann, ist das „von oben sieht vieles ganz klein aus“. Diese Erfahrung kenne ich auch von Touren, die mich zum Gipfelkreuz führen.
      Hab es fein und bleib behütet.
      Herzlich
      Judith

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  2. Tanja Becker-Fröhlich
    Tanja Becker-Fröhlich sagte:

    Guten Morgen liebe Judith,

    in den letzten Wochen lese ich deine Beiträge fast täglich. Vielen Dank dafür.

    Ich schaue jetzt auch gerne Vögel an, letztes Jahr habe ich im Rahmen meiner Ausbildung zur Streuobstpädagogin eine Vogelstimmenexkursion gemacht und war davon sehr beeindruckt.
    Jetzt nehme ich mir einfach die Zeit Vögel rund ums Haus zu beobachten, versch. Vogelstimmen sind da ganz früh am Morgen ab 5.30 Uhr zu hören.
    Auseinanderhalten finde ich schwierig.
    Aber am Aussehen kann ich jetzt schon deutlich mehr Vögel erkennen.
    Hausrotschwanz und Blaumeise kommen eigentlich jeden morgen vorbei,
    Amseln auch und jetzt warten wir auf die Schwalben.
    Manchmal sehe ich auch die Störche, die mein Opa vor Jahren wieder in unserem Tierpark angesiedelt hat und ich denke mit Stolz an sein Engagement für Vögel und Tiere.

    Grade versucht eine Taube auf einem Brett unter unseren Schwalbennestern zu brüten.
    Es ist uns nicht so recht, aber letztes Jahr hat auch „die Natur“ das Problem gelöst.
    Irgendwann hat ein Falke die Taube vertrieben und die Eier gefressen.
    Gestern habe ich den Falken schon wieder über dem Haus kreisen sehen.
    Das finde ich sehr beeindruckend und die eigene Konzentration auf so einen Vogelflug zu lenken, lenkt schon sehr von allen anderen grade aktuellen Fragen ab.

    Liebe Grüße an alle und schöne Ostertage
    Tanja

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Liebe Tanja,
      schön, von dir zu lesen.
      Da freue ich mich, dass du fast täglich liest – tut gut zu wissen. Diejenigen, von denen ich weiß dass sie hier regelmäßig lesen, habe ich beim Schreiben oft vor meinem inneren Auge. Da gehörst du dann auch dazu.
      Was du übers Vögel beobachten schreibst, klingt klasse. Ich höre sie zwitschern, aber außer Spatzen, Amseln, Blaumeisen, Rothehlchen, Schwalben (lang nicht mehr gesehen) und Raben oder Elstern kenne ich nichts – jedenfalls nicht, ohne nachzuschlagen.
      Seit Tagen steht und kreist immer wieder ein Raubvogel vor unserem Balkon in der Luft. Dem schaue ich auch sehr oft zu. Mich fasziniert dieses Stillstehen in der Luft sehr.
      Liebe Tanja,
      bleib behütet.
      Auch dir und deiner Familie wünsche ich ein wunderbares Osterfest.
      Liebe Grüße
      Judith

      Antworten
  3. Mirijam
    Mirijam sagte:

    Ein Elfchen aus meiner Liste zur Seelenhygiene

    Freude
    gut fließenlassen.
    Natur-Momente genießen.
    Yoga, Lesen, Basteln, Scherzen –
    annehmen.

    Herzliche österliche Grüße,
    Mirijam

    Antworten
  4. Andrea Ruggaber
    Andrea Ruggaber sagte:

    Meine Hausaufgabe zu

    Meine Seelenhygiene in diesen Tagen

    Zum Schmunzeln und Lachen bringen mich lustige Videos und Komödien im Fernsehen,
    wenn meine Tochter mich kitzelt,
    scherzende Kolleginnen,
    eine hüpfende Amsel im Gras,
    ein Vogel , der mit Nistmaterial im Schnabel an mir vorbeifliegt.

    Frust kann ich abbauen beim Werkeln im Garten, beim Trommeln und beim Radeln.

    Wenn das Gedankenkarussel sich dreht hilft es mir, mich auf den Atem zu konzentrieren ,
    genau hinzuspüren und dann aufschreiben, was ich fühle.

    Singen , dazu mit der Gitarre spielen,
    mir ein neues LIed erarbeiten ,
    über eine Vogelstimmenapp zu erkennen, welcher Gesang zu welchem Vogel gehört ,
    macht mir große Freude

    Große Freude und Spass hatte unser Erziehrinnenteam gestern.
    Als persönlichen Ostergruß an unsere KInder, die wir sehr vermissen, nahmen wir ein Video auf:
    wir sangen ein fröhliches Osterhasenlied für die Kinder und spielten dazu .
    Das Video haben wir mit der Osterpost an die Familien verschickt und haben freudige Rückmeldungen bekommen .

    Leicht werden lässt mich alles , was mich freut.

    Herzliche Grüße
    und allen , trotz allem,
    ein frohes Osterfest !
    Bleibt behütet!
    Andrea

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Liebe Andrea,
      ganz herzlichen Dank für deinen ausführlichen Beitrag. Freut mich sehr.
      Das glaube ich sofort, dass ihr die Kinder im Kindi vermisst – wie schön, dass ihr mit ihnen im Kontakt seid.
      Schöne Ideen hast du da notiert.
      Wir hören uns nochmal vor Ostern bzw. wir lesen uns nochmal.
      Ich will euch noch eine Schreib-Anregung schicken.
      Herzliche Abendgrüße
      Judith

      Antworten
  5. Isolde
    Isolde sagte:

    Hier kommt meine Liste zur Seelenhygiene

    Auch mich bringen die netten Videos zum Lachen!
    Und wenn dann noch von mehreren Seiten die gleichen geschickt werden , schau ich sie mir halt nochmals schmunzelnd an.

    Gegen Frust hilft bei mir immer noch ein Stück Schokolade und zur Zeit auch Tee trinken.

    Wenn das Gedankenkarussell nicht stoppen will, wechsle ich den Raum, gehe in den Garten oder richte meine Aufmerksamkeit auf andere Dinge z.B. telefonieren, kochen, Unkraut zupfen, Frühjahrsputz.

    Ein großes Gefühl von Leichtigkeit kommt auf, wenn ich auf den gefällten Bäumen balanciere, die im Wald in großer Zahl am Wegesrand liegen (vorher sehe ich mich um, ob mich jemand dabei sieht).

    Freude macht es mir
    – zu beobachten, wie die Amselfrau direkt vor meinem Wohnzimmerfenster in einer
    Säulenzypresse ein Nest baut.
    – einsame neue Wege zu entdecken und mich heimisch fühlen in diesem „Coronawald“.
    – Pferde auf diesem Spaziergang zu sehen und die Ruhe genießen, die von ihnen ausströmt.
    – auf meinem nagelneuen Fahrrad die erste Tour zu Ostern planen.

    Meine Zusammenfassung:

    Nochmals
    neue Wege
    entdecken, aufmerksam beobachten
    wie Leichtigkeit und Freude
    ausströmen.

    Liebe Grüße an alle Mitschreibenden und ein gesegnetes Osterfest wünscht
    Isolde

    Antworten
  6. mutigerleben
    mutigerleben sagte:

    Liebe Isolde,
    hab ganz lieben Dank für deine Liste und dein Elfchen.
    Ich habe vor allem beim Balancieren geschmunzelt (genauer, beim vorher umdrehen …) Da mag ich dich ermutigen, das auch zu tun, wenn dich jemand beobachtet – probier mal aus, wie sehr das der Seelenhygiene dient.
    Lass es dir gut gehen und bleib behütet.
    Liebe Grüße
    Judith

    Antworten

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