Sonntag, 08. November 2020

09.05 Uhr – Nebelsuppe
Der Nebel ist heute noch dicker als gestern. Ich weiß nicht, ob er sich auflösen wird – hier bei uns am See. Er scheint undurchdringlich zu sein – und das löst in mir die Frage aus: „Was ist sonst noch undurchdringlich auf der Welt?“
Eine große Frage für einen jungen Morgen. Einige Antwortansätze fallen mir spontan ein, aber ich will mich nicht weiter damit beschäftigen.
Viel lieber stelle ich mir eine andere Frage – oder zwei: „Was kann ich dem Nebel abgewinnen?“ und „Was kann ich tun, wenn mich der Nebel zu sehr einfängt?“
Sicher ist, ich kann ihn nicht ändern. Ich kann mich dazu verhalten. Und während ich diesen Satz schreibe, schießt mir der Gedanke „Ob ich Nebel malen kann?“ durch den Kopf.
Diesen Gedanken nehme ich jetzt mit.

17.55 Uhr – Abendrückblick

Wir waren heute Nachmittag spontan mit Sohn, Schwiegertochter und Enkelbuben spazieren. Am See – das haben sich die Buben gewünscht – und mit reichlich Abstand.
Luis hat festgestellt, dass die Blätter heute nicht alle rascheln und kam im Gespräch darauf, dass dafür die Feuchtigkeit des Nebels verantwortlich ist. Er hat dann Blätter aufgehoben und getestet, ob sie feucht oder trocken sind.
Außerdem hatten wir einen Fragenachmittag:
„Oma, warum gehen die Blätter kaputt? Warum ist das Blatt so groß? Wo ist das Segel von dem Boot? (Das Boot stand abgedeckt im Hafen). Warum sieht man bei dem Taucher zuerst die Füße? Warum bleiben die Taucher im Wasser stehen? Wann kommen die anderen heraus? Ist das Wasser kalt? Warum hat die Mütze von den Tauchern keinen Bommel? Warum schwimmt der Schwan zu uns her? Gell, du kannst meine unsichtbaren grünen Handschuhe nicht sehen, Oma, oder? Hast du auch unsichtbare Handschuhe?
Das ist ein kleiner Teil der Fragen, die uns heute Nachmittag beschäftigt haben.
Und ich glaube, die Frage nach dem Bommel auf der Mütze wäre es wert, genauer betrachtet zu werden. Da mache ich vielleicht eine Geschichte daraus.

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|