Sonntag, 12. April 2020

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Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ stammt von hier corona-blog.at

 
10.30 Uhr – Die Osterkerze

Ich sehe die Osterkerze. Daneben Ostergrüße und Basteleien der Familie. Für uns gemacht. An uns gedacht.
Finja schreibt „Kann nicht videotelefonieren, bin unterwegs!“ Auf meine Nachfrage: „Osterlicht! Habe dir eins mitgebracht!“ Tränen steigen mir in die Augen. Das ist lieb.
Dieses Osterlicht wird – neben der Kerze aus dem letzten Jahr – die nächste Zeit begleiten. Wie gut, versorgt zu sein. Eingebettet in Herzen und im Gedächtnis anderer.
Meine Gedanken wandern zu denen, die allein sind auf der Intensivstation oder im Altenheim oder zuhause. Ich denke an die, die in Kriegsgebieten ausharren und an die, die in Flüchtlingslagern festsitzen.
Wer bringt ihnen das Licht?

13.00 Uhr – Mittagessen

Wir fahren ins Gasthaus. Mittagessen abholen. Kontaktlos – versteht sich. „Was wir nicht alles tun …“, geht es mir durch den Kopf.
Es ersetzt uns das Ausgehen heute – gleichzeitig unterstützen wir damit einen Betrieb, dem auch alle Einnahmen weggebrochen sind.
Und wir verwöhnen uns mit etwas Besonderem. Ein kleiner Beitrag, um den Ostersonntag aus eine Reihe gleichförmiger Tage herauszuheben. Sich Gutes tun ist nötig in diesen Tagen – denn, wie heißt es <Wer nicht genießen kann, wird ungenießbar> Das stimmt, nur, wenn ich gut zu mir selbst bin, kann ich das zu anderen auch sein. Für sie da sein. Nachfragen. Aufbauen. Ermutigen.

14.15 – Mach mal Päuschen …

Die Ostereier am Balkongeländer bewegen sich im Wind. Vögel zwitschern. Ab und zu durchbricht ein Motorrad, ein Auto oder ein Martinshorn die Ostersonntagsnachmittagsruhe.
Ich raste. Schicke ein Dankeschön ins Lichtblau und eines zu den Löwenzahnblüten. Ein anderes wandert nach Norden und eines nach links. Ich wandere auf dem Papier. Den Stift in der Hand, beobachte ich Wörter beim Spitzentanz. Andere balancieren auf dem Hochseil. Ich strecke die Arme aus. Bin bereit, sie aufzufangen. Ich höre ihnen zu. Gerate ins Taumeln. Das Anders lockt. Ich gebe ihm nach. 3,5,7,17 – Blitzschnell kehre ich zurück. Zwischen den Wörtern tanzen jetzt bunte Ballons. Wundersamprächtig!

 

 

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