Sonntag, 14. Juni 2020

09.15 Uhr – Regengrau

Regengrau ist der Himmel beim Frühstück und zur geöffneten Balkontür kriecht Kälte herein. Unwirtlich, geht es mir durch den Kopf – eher Eisheilige als Sommer. Egal, es wird wieder anders werden.
Ich lasse mir das Frühstück schmecken. Erzähle Erwin dabei von den Wandertouren, die ich gestern entdeckt habe. Wir überlegen uns, was wir als Nächstes angehen wollen und denken darüber nach, was ein „SeeGang“ ist und was „LandGänge“ sind.
Da war mein „GedankenGang“ gar nicht so aus der Luft gegriffen. Ob ich ihn mit M. zusammen noch schaffe? Die nächsten Tage wird uns das Wetter wohl eher nicht wohlgesonnen sein.

15.15 Uhr – Nur schnell abholen

Die Buben haben gestern ihre CD bei uns vergessen. Das geht gar nicht! Die brauchen sie. Also machen sie hier schnell einen Zwischenhalt. Ob das Eis, das sie gestern (aus zeitlichen Gründen) nicht essen konnten, heute passt? Ja, alles im grünen Bereich. Sie strahlen.
Danach fahren sie noch ein wenig mit dem Pferd, spielen Verstecken und rennen durchs Zimmer – und Schwupps, schon ist <nur kurz> vorbei. Schnell wieder Jacken und Schuhe anziehen. Wir verabschieden sie und gehen zurück ins Warme, während sie wegfahren.
Zwischenspiel.

18.30 Uhr – Abend

Die Himmelsfarbe hat sich heute ständig zwischen hell- und dunkelgrau gewandelt. Auch an Wärme ist nichts dazu gekommen. Es ist und bleibt wie angekündigt: mehr oder weniger nasses Schmuddelwetter.
Ich habe das Wort zum Sonntag geschrieben. Mich mit Gedichten von Domin und Ausländer beschäftigt. Beiträge geschrieben. Aus Fotos von gestern Abend eine Collage erstellt. Eine Handvoll Johannisbeeren gegessen. Noch ein wenig von Nelly Sachs gelesen. Gedanken von hier nach da gewendet. Und ja – nicht zu vergessen – ein Bild gemalt. Das Gedicht „Im Atemhaus“ von Rose Ausländer (siehe Beitrag „Das Wort zum Sonntag) hat mich dazu inspiriert.
Gut!

18.50 Uhr – Ausblick

Was wird kommen? Wann mache ich die Praxis auf? Für wen und für was? Nehme ich den Urlaub wie geplant oder werde ich ihn verschieben? Werden die virtuellen Meetings der nächsten Zeit gelingen? Werden wir den Frauentreffabend im Juli im Freien machen können? Wie geht es weiter? Wann machen die Schulen wieder normalen Unterricht – und was passiert dann? Werden wir zeitnah einen Termin für die Quali finden? Wie wird die Prüfung laufen? Werden die Teilnehmerinnen ihre Nerven im Griff haben? Wann ist mein Exposé fertig? Wird es gelingen? Wie wird der Sommer noch werden? Was fällt mir zur nächsten Themengeschichte ein?

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|

Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich von B. Pachl-Eberhart.

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