Sonntag, 17. Mai 2020

12.20 Uhr – Ein Frühsommertag

Die Eisheiligen sind vorbei. Vergessen auch. Es fühlt sich an, als ob sie gar nicht gewesen wären. Sonnenschein pur. Das Himmelsblau ist streifenlos. Der See hat „Lachen“. Ein paar Segelboote sind draußen. Ich kann sie noch an beiden Händen abzählen. Es ist diesig. Dennoch sehe ich das schweizerische Alpenvorland.
Ich sitze auf der Terrasse. Genieße die Sonntags-Stille. Tagträume ein wenig. Ich muss nichts. Kann alles laufen lassen. Oder etwas beginnen. Ganz, wie ich gerade mag. Das hat eine hohe Qualität. Heute. An manchen Tagen empfinde ich es durchaus als anders. Jetzt gerade aber, jetzt passt es.
Das ist gut so.

14.30 Uhr – Besuch

F. war hier. Sie kam mit dem Fahrrad. Ihr stand der Sinn nach einem neuen Paar Ohrringe. Richtigerweise ging sie davon aus, dass sie hier fündig werden könnte.
Ich habe meine Schätze durchsucht. Ihr etwas hingerichtet. Sie war angetan. Einen Ring hat sie sich sogleich angesteckt. Ihr Strahlen gefiel mir.
Natürlich haben wir weder gekuschelt noch uns in den Arm genommen. Aber wir haben geredet. Sie durfte erzählen. Ich habe zugehört und gefragt.
Später haben wir miteinander gemalt – wir haben begonnen, Musterblätter zu gestalten.
Sie hat eine „Liebes-Botschaft“ für mich in ihrem Bild versteckt. Ich durfte sie suchen.
Gefunden!

22.20 Uhr – Müde

Ich bin müde. Sonne und Wärme haben mich geschlaucht.
Wir haben Geburtstag gefeiert. Im Freien. Auf der Wiese. An verschiedenen Tischen und mit viel Abstand haben wir Kaffee getrunken. Ich habe den ersten Erdbeerkuchen der Saison gegessen.
Die Abstände sorgten dafür, dass die Gespräche anstrengend waren – zumindest habe ich es so empfunden. Dennoch war es mal wieder etwas anderes. Familie war da.
Im Hintergrund krähten drei Hähne, Hühner gackerten. Eine Taube gurrte. Bienen waren unterwegs, Hummeln und Mücken – jede Menge Mücken. Und ganz bestimmt war auch die ein oder andere Zecke da; ich werde nachher mal genauer schauen.

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|

Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich von B. Pachl-Eberhart.

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