Sonntag, 24. Mai 2020

10.00 Uhr – Sonntagsblau

Die Regenwolken sind weg, das Blau grüßt von draußen – das freut mich. Wir haben keinen Plan. Können in den Tag hineinleben – oder ins Blau. Ich lasse mich leiten vom Wollen. Vom Wünschen. Vom Sein.
Das Heft „Anders leben“ gerät mir wieder in die Finger. Es ist blau. Vorwiegend jedenfalls. Ich blättere hinein. Verliere mich im Poster mit den vielen bunten Schirmen und dem Weg, der durch Mohnwiesen führt. Ich erinnere mich nicht an die Bilder in den Heften. Aber ich finde sie toll. Freue mich daran.
Ich lasse mich inspirieren für Pfingsten. Für den Beitrag zur KW 23. Gut.

12.00 Uhr – Überraschungsbesuch

C. war da. Wir saßen für eine kurze Zeit auf der Wiese vor dem Haus. Den Blick zur Stadt und über den See.
Wir sprachen über Gott und die Welt. Corona, die Einschränkungen, die Öffnungen, Freiheit – und die Frage „Wieso glauben Menschen, es gäbe ein Recht auf Urlaubsreisen? Nein, das Recht auf Mallorca „die Sau rauszulassen“, weil „mann“ dafür bezahlt, gibt es nicht. Ich war geschockt, als ich dies neulich im Fernsehen sah. Da stand einer und erdreistete sich zu sagen, „die Einheimischen könnten ja gehen, wenn es ihnen nicht passt!“
Das ist nicht Freiheit, sondern Rücksichtslosigkeit und menschenverachtende Arroganz.

13.30 Uhr – Der Engel der Erneuerung

Die Pastellkreiden haben nach mir gerufen. Nachdem ich gestern Nachmittag die Karte „Der Engel der Erneuerung“ gezogen habe, wundert es mich nicht, dass er heute auf dem Papier erscheint. Er gefällt mir. Am Nachmittag entsteht eine Geschichte zum Bild.
Jetzt liegt das Bild im Büro auf dem Tisch. Gleich gehe ich noch mal vorbei und schaue es an. Die, die mich bei der Erneuerung begleitet.
Wieder einmal bin ich davon fasziniert, was sich in mir bewegt. Was raus will. Was unter der Oberfläche ruht. Ich bin gespannt, was dieses Mal kommt. Der letzte Engel verhalf mir zur Fertigstellung des Manuskripts.

19.20 Uhr – Es wird Abend

Langsam wird es frisch. Nichts mit lauem Abend. Aber gut, es ist noch nicht Sommer. Das wird und kann noch kommen.
Jedenfalls wird es still. Vereinzelt höre ich das Piepen eines Vogels. Die Autos sind irgendwo anders. Es ist Sonntagabendstill. Ich denke an meinen Beitrag von heute. Das Wort zum Sonntag mit der Erinnerung, an Sonntage in meiner Kindheit. Wie schön, dass einige Kommentare geschrieben und davon berichtet haben, wie bei ihnen die Sonntage früher waren. Bei manchem davon dachte ich „Stimmt, das kenne ich auch“ – zum Beispiel die weißen Strumpfhosen, die keine Löcher bekommen sollten.
Lang ists her.

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG UND VERLINKUNG, UNBEZAHLT|

Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ habe ich von B. Pachl-Eberhart.

 

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