Sonntagsgedanken: Alltägliche Auferstehungserfahrungen
Letztens wurde ich gefragt, was ich unter Auferstehung verstehen würde – das wäre doch ein theologisches Konstrukt und hätte mit unserem Leben und Alltag nichts zu tun.
Ich sehe das ein wenig anders. Ja, Auferstehung ist ein kompliziertes theologisches Thema, das schwer zu fassen ist. Und – auch auf die Gefahr hin, dass meine Gedanken zu „weltlich, zu profan“ sind – werde ich wieder einen Versuch starten, das Thema in meinen Alltag zu holen. Hier kommen ein paar Ideen.
Auferstehung erlebe ich, wenn…
- ich aus einer Erstarrung „aufwache“ und das Leben wieder angehe (z.B. nach dem Kriegsbeginn im Februar oder nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020),
- ein Trieb aus einem gefällten oder abgestorbenen Baum wächst,
- der allergische Juckreiz nachlässt und meine Gedanken und Gefühle sich wieder mit etwas anderem beschäftigen können,
- ein Streit oder eine Verletzung nicht das letzte Wort behält, sondern ich auch den Blick auf das richte, was vor dem Streit an Positivem da war,
- ich mich nach einer schlaflosen Nacht – z.B. wegen Schmerzen – am Morgenrot oder dem Sonnenaufgang freuen kann,
- ich in der Trauer, sei sie noch so schwer, Schönes entdecken kann,
- nach dem Winter das erste Schneeg,
- ein Sonnenstrahl durch die Wolken bricht,
- Menschen sich überwinden und dort helfen, wo Not ist.

Was sind für Dich alltägliche Auferstehungserfahrungen?
Ich wünsche Dir ein frohes, gesegnetes Osterfest – damit das Leben den Tod überwindet.
Foto: © Grundler, Überlingen
Danke, dir ebenfalls ein frohes, gesegnetes Osterfest!
Sehr gern, lieber Norbert.
Danke für deine Osterwünsche.
Herzliche Abendgrüße
Judith