Sonntagsgedanken: Du sättigst alles was lebt mit…

Das Schreibexperiment zur Fastenzeit bietet heute das Thema „Feinschmecken“.
Eine Aufgabe lautet, aus einer zuvor erstellten Liste einen Punkt auszusuchen, diesen mit Wohlgefallen zu sättigen und dazu einen Text zu schreiben, der mit dem Wort Wohlgefallen endet. Lest selbst, was mir eingefallen ist.




Zwischen Mitternacht und Morgengrauen erscheint der Engel der Hoffnung bei Nina. Sie sieht Nina an. Sieht, wie sie den Teddybären im Arm hält, die verstrubbelten Locken und den geöffneten Mund. Sie freut sich, dass Nina wenigstens im Schlaf entspannt sein kann.
Der Engel der Hoffnung streicht Nina über die Stirn. Und dann flüstert sie ihr ins Ohr. Was sie Nina sagt? Das bleibt ihr Geheimnis. Fest steht, dass Nina im Schlaf lächelt.
Der Hoffnungsengel bleibt noch lange bei Nina sitzen. Erst als der Tag an die Tür klopft, geht sie – so leise wie sie gekommen ist.

Und Nina? Nina wird von Vogelgezwitscher geweckt. Noch vor dem Frühstück geht sie zum Regal und holt Stifte und Papier. Dann malt sie, bis es Zeit ist, um in die Schule zu gehen. Das fertige Bild nimmt sie mit. Sie zeigt es ihrer Lehrerin. Diese ist begeistert. Sie spürt, wie sich etwas in ihr bewegt. Der Impuls, selbst zu malen wächst wie eine Narzisse im Frühling. So fordert sie alle zum Malen auf.
Die Kinder und sie sind so vertieft ins Malen, dass sie die Zeit vergessen. Und während sie malen, lösen sich finstere Gedanken, Wut, Zorn, Rechthaberei, Ängste und Zerwürfnisse auf. Stattdessen ziehen Gelassenheit, Ruhe, Frieden und Liebe in die Kinder und die Lehrerin ein. Als es zum Unterrichtsschluss läutet, sagt Nina: „Geht nach Hause und malt miteinander und sagt allen, sie sollen das Malen dort weitergeben!“

Es dauert nur zwei Tage, dann hat sich das Malen in der ganzen Stadt verbreitet. Zwei weitere Tage vergehen und das ganze Land ist im Malfieber. In sieben Tagen hat sich das Malen weltweit verbreitet.
Die Waffen schweigen. Menschen reden miteinander und helfen sich, wo sie können. Krisen werden gemeinsam angegangen und alle, wirklich alle haben genug zum Leben. Der Engel der Hoffnung sitzt auf dem höchsten Gipfel dieser Erde. Sie freut sich darüber, dass der Same, den sie Nina geschenkt hat, aufgegangen ist.

Und die Menschen? Die werden den Zauber des Malens, der Farbe und des Erschaffens nie mehr vergessen. So werden sie leben in Wohlgefallen.

 

 

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Einen gesegneten Sonntag wünsche ich – und den Mut zum Träumen und hoffen. Gerade jetzt!

Bild und Foto: © Judith Manok-Grundler, Überlingen

 

 

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