Sonntagsgedanken: Unterwegs
Gestern Nachmittag habe ich einen Schreibtag gehalten. Von 14.00-20.00 Uhr haben wir zum Thema „Wohin des Wegs?“ geschrieben. Zum Thema gehörte ein Spaziergang. Sei unterwegs mit allen Sinnen und schreibe darüber – so lautete eine Schreibaufgabe. Hier kommt mein Text!
Ich liege auf einer Holzliege im Uferpark. Der Wind reißt an meiner Kapuze. Ich gebe sie nicht her. Sie wärmt.
Wellenschlag gegen das Ufer. Wind Getose. Zusammen übertönen sie, was noch ist. Nur ein Möwenschrei setzt sich durch. Er klingt noch, als die Möwe längst vom Wind fortgetragen ist.
Meine Finger sind Eis. Sie wollen den Stift kaum halten.
Weiße Schaumkronen brechen sich am Steingraubraun. Mir gegenüber dunkelgrün vor Wolkengrau, während im Osten Bergschneespitzen leuchten. Klargrünes Wasser trifft auf schwarz. Der See in zwei Farben. Aufgewühlt.
Oben ziehen die Wolken.
Ich halte die Nase in den Wind. Eine Ente streift im Flug das Wasser.
Ich sehe mich um. Entdecke Blau. Das Bodenseevergissmeinnicht blüht. Wie schön.
Es ist kalt. Ich stehe auf. Brauche Bewegung, um warm zu werden.
Die Zeit im Liegesessel habe ich dennoch genossen. Ein Winterfrühlingssturmmittag am See.
Einen gesegneten Restsonntag wünsche ich Dir!
Foto: © Judith Manok-Grundler
Hinterlasse einen Kommentar
An der Diskussion beteiligen?Hinterlasse uns deinen Kommentar!