Sonntagsgedanken: Was ist Dir wertvoll?
- „Was ist Dir wertvoll?“
Über diese Frage bin ich gerade gestolpert.
„Was ist mir wertvoll?“
Mein erster Gedanke war: Da gibt es so vieles – wo soll ich da anfangen? Und dann saß ich da und suchte nach ihm, dem Anfang. Nach einem Fadenende, an dem ich ziehen kann. Das ist kompliziert, denn das Viele zeigt sich wie ein Wollknäuel, das Spielzeug für ein Katzenbaby war.
„Was ist mir wertvoll?“
Welchen Wert hat etwas? Was überhaupt macht den Wert einer Sache aus (für mich – nicht für die anderen)? Welche Bemessungsgrundlage habe ich für wertvoll? Ist das, was mir wertvoll ist, schon immer wertvoll für mich gewesen? Und falls nicht: Woher kommt das?
Ich halte inne. Schmunzle. Ein Fadenende des Knäuels habe ich erwischt. Darüber ließe sich weiter philosophieren, doch ich suche lieber weiter. Ah, da ist noch ein Fadenende.
„Was ist mir wertvoll?“
- Hinterfragen können.
- Ein „Omi, ich habe dich lieb“.
- Zwischen vielen anderen Steinen einen Herzstein finden.
- Erwins Hand, die mich hält.
- Ein Sonnenschirm, wenn die Sonne brennt.
- Meine Trinkflasche, gefüllt, wenn ich unterwegs bin.
- 57 Gänseblümchen auf einem kleinen Rasenstück.
- Blau, weil es mich kleidet und
- Gelb, weil es Wärme verbreitet und Fröhlichkeit verspricht.
- Sitzen – einfach nur sitzen.
- Gehen, hören, sehen können.
- Papier und Stift – jederzeit.
- Spatzen im Flieder.
- Pusteblumen.
- Seifenblasenmomente.
- Wind, der sich mit Hitze verbündet.
- Der Duft meiner Rose.
- Ein Zimmer für mich allein.
- Mut in Maßen.
- Ein freundlicher Blick – verschenkt.
- Meine Freundinnen I + A + M.
- Meine Unsicherheit – sie lässt mich mich auf den Prüfstand stellen.
- Farbstifte und Aquarellfarben.
- Geduld mit mir und anderen.
- Ermutigung und Zutrauen.
- Die Quellenwochen.
- Das Arbeiten mit Frauen.
- Ein Schirm und eine Regenjacke.
- Gemeinsam lachen und weinen.
- Ein Taschentuch, wenn ich es brauche.
- Mit den Enkeln Spiele spielen und
- mit ihnen zusammen nach Antworten auf ihre Fragen suchen.
„Was ist mir wertvoll?“
Und schon ist der Faden wieder verknotet. Aber – da gibt es noch ein anderes Fadenende. Ich ziehe. langsam. Vorsichtig.
„Was ist Dir wertvoll?“
Einen gesegneten Sonntag für Dich?
Foto: © Erwin Grundler
Jetzt mal abgesehen von Familie und so:
Lachen zu können
Staunen zu können
Die Sterne zu sehen
Den Wind zu spüren
Kommunizieren zu können
Nicht eingeschränkt zu sein
Danke dir Werner.
Wind spüren, Sterne sehen und nicht eingeschränkt zu sein – das kann ich sehr gut nachfühlen.
Sommergrüße
Judith