Themengeschichte 11: Ganz langsam

Vieles auf unserer Welt und in unserem Leben geht ziemlich langsam. Allerdings übersehe ich das häufig in dieser schnelllebigen Zeit. In einer Zeit, in der sich die Ereignisse überschlagen und ich von Geschehnissen schon erfahre, kaum dass sie passiert sind. Da laufe ich Gefahr – so, wie viele von uns – dass die Langsamkeit auf der Strecke bleibt.

Wie gut, dass ich viele Kontakte zu Kindern habe, denn Kinder können noch „langsam“ (manchmal bringt das uns Große auf die Palme).
Gerade in den vergangenen Tagen habe ich ihn gespürt, den Wert der Langsamkeit. Denn mir fehlte das gemächliche Hinübergleiten vom Hoch- zum Spätsommer und dann zum Frühherbst. Der abrupte Übergang, dieser schnelle, plötzliche Absturz hingegen, der war mir zu viel. Ich hatte keine Zeit und keinen Raum, um mich an das Neue zu gewöhnen. Und mir fehlte es, in ein JA zum Neuen hineinzuwachsen. Aber, es war so. Was also bleibt mir?

  1. Die Akzeptanz – „Es ist, wie es ist!“
  2. Die Annahme des Neuen und das Ausloten meines Gestaltungspielraums.
  3. Ein rückwirkendes Abschiedritual für den Sommer gestalten.
  4. Darüber nachdenken, was das Neue an Positivem und Bereichernden mit sich bringt.

All das ist wichtig und all das tue ich. Und dann ist mir noch eines wichtig: Das Einüben des Verlangsamens. Immer wieder aufs Neue – denn das ist eine Daueraufgabe.

Bist Du schon einmal ganz langsam gegangen? Bewusst langsam? Hast einen Fuß vor den anderen gesetzt und dabei den ganzen Fuß gespürt? Warst Du bei jedem einzelnen Schritt <ganz Gehen>?
Mir hilft das, wenn mich wieder einmal die Schnelligkeit der Welt überrollt. Es gibt mir einen Rahmen und das Gefühl der Handlungsfähigkeit.

 

DSC_2808.jpg

 

Wie geht es Dir mit der Langsamkeit?



Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert