THEMENGESCHICHTE 11: MACHT

Macht eine Entschuldigung alles gut? „Entschuldigung“, das wird heute inflationär benutzt.

Wenn ich mich heute in der Erziehung umschaue, dann begegnet es mir oft, dass Kinder sich entschuldigen- müssen, wohlgemerkt! Für alles und jedes. Klar machen das die Kinder- die sind schließlich nicht dumm. Aber ob sie so kennenlernen, wann eine Entschuldigung angebracht ist und sie selbst wirklich einen Fehler gemacht habe, das wage ich zu bezweifeln.

Ich frage mich: Will ich wirklich, dass sich jemand bei mir entschuldigt, weil sie/er Angst vor Druck oder Sanktionen hat?

Für mich ist eine Entschuldigung dann in Ordnung, wenn ich den Ernst dahinter spüren kann und wahrnehme: Da hat jemand verstanden, dass ein Fehler passiert ist und dass es zur Verantwortung gehört, für einen Ausgleich zu sorgen.

 

 

Wie siehst Du das?

Foto: © Erwin Grundler

 

 

 

 

 

2 Kommentare
  1. Tina
    Tina sagte:

    Liebe Judith,
    du findest oft spannende Themen. Entschuldigen ist eines davon.
    Ich musste mich als Kind öfter entschuldigen, war mir aber keiner SCHULD bewußt. Ich habe z.B. oft gesagt was ich denke oder mich eingemischt wenn Unrecht geschah. sich entschuldigen müssen finde ich nicht o.k., es sollte von der Person selbst kommen und auch nur dann wenn sie spürt einen Fehler gemacht zu haben. Manchmal passieren Dinge, die in Hektik oder in einer ärgerlichen Situation den Ton verfehlen oder auch Worte fallen, die später gereut werden. Da kommt es ganz darauf an wie man/frau damit umgehen will. Drüber reden ist meistens eine gute Idee und je nach Situation ist vielleicht auch eine Entschuldigung angebracht. Es gibt auch Dinge, die für mich unentschuldbar sind, z.B. wenn es um Gewalt geht.
    Ich versuche immer (natürlich gibt es Ausnahmen) aus dem Herzen zu handeln, das ist allermeisten nicht verkehrt und in der Regel merkt das auch mein Gegenüber.
    Sonnige Nachmittagsgrüße, Tina

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    • Judith Manok-Grundler
      Judith Manok-Grundler sagte:

      Danke dir, Tina.
      Was du da über schreibst, kenne ich nur zu gut. Und ich empfand es als schlimm, dass ich gar nciht wusste, was ich falsch gemacht hatte. ES gibt auch für mich Dinge, da ist eine Entschuldigung (im Sinne eines Bereuens) zwar unverzichtbar, aber die Schuld tilgt sie nicht.
      Liebe Grüße
      Judith

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