Themengeschichte 13: Trauen sich

Sich trauen: Den Mut haben, vertrauen, etwas wagen, sich erlauben – all das sind Aspekte von „sich trauen“.

Sich trauen – das ist bisweilen einfach, ein anderes Mal dagegen unendlich schwer. Genauso ist es auch mit „vertrauen bzw. vertrauen können“. Wie viele Menschen können das nur teilweise oder gar nicht? Und das liegt nicht daran, dass sie es nicht wollten. Es liegt daran, dass Menschen über einen langen Zeitraum hinweg eine Erziehung erlebt haben, die nichts, gar nichts, mit Beziehung zu tun hatte.

Den Willen brechen, spuren müssen, sich anpassen um jeden Preis – das war die höchste Maxime einer solchen Erziehung. Der Mensch oder die Persönlichkeit, der Charakter, die Wünsche oder die Fähigkeiten – all das spielte keine Rolle. Erwartungen waren da, die erfüllt werden mussten. Regeln waren einzuhalten und zwar unabhängig davon, ob diese sinnvoll waren oder nicht.

Kein Wunder, dass diese Menschen sich schwer tun, an ihren Wert zu glauben. Dass sie Angst haben, Fehler zu machen. Dass sie oftmals schon früh im Leben resignierten. Wie anders ist es dagegen, wenn ich mich in Beziehung finden kann. Weiß, so, wie ich bin, bin ich in Ordnung. Wenn ich nichts beweisen muss – nicht einmal mir selbst. Wenn ich geliebt und anerkannt werde, wie ich bin und nicht nur, wenn ich bin, wie ich sein sollte.

Sich trauen: Ja, das ist etwas, das viele lernen müssen. Dabei ist wichtig, dass <sich trauen und vertrauen> durchaus in einem Zusammenhang stehen. Glauben wir an die Kraft der Liebe geht es leichter – das gilt auch für die Selbstliebe.

Wie steht es mit Deinem "SICH TRAUEN"?

Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch