Themengeschichte 16: Gebiet

Das Wort „GEBIET“ hat zweierlei Bedeutung. Es meint einmal etwas Räumliches, zum anderen benennen wir aber auch etwas Fachliches damit. Meist wird aus der Verwendung heraus klar, in welchem Sinn wir dieses Wort meinen.

Bei der Unterwegsgeschichte geht es natürlich zunächst um etwas Räumliches. Ich gehe los in bekanntes und unbekanntes Gebiet – das ist definitiv eine Ortsbeschreibung. Und das tue ich auch regelmäßig – wobei ich momentan häufiger in bekanntes Gebiet unterwegs bin. Das liegt in der Natur der Sache, etwa wenn ich zum Arbeiten gehe oder einen Familienbesuch mache. Eher selten bin ich in unbekanntes Gebiet unterwegs. Wenn ich das aber tue, dann spüre ich Herzflattern, Nervosität und Aufregung – ja, manchmal sogar Unsicherheit und Angst. Wenn ich dann all meinen Mut zusammennehme, dann habe ich häufig eine positive Erfahrung gemacht.

Das gilt auch dann, wenn ich mein „Sach“-Gebiet verlasse. Neue Themen aufgreife oder ein größeres Projekt beginne wie meinen Roman oder eine größere Malarbeit. Auch da braucht es Mut. Den Mut, Fehler machen zu dürfen. Den Mut, zu dem zu stehen, was ich vollbringe – ganz unabhängig davon, wie andere das beurteilen. Den Mut, all das, was ich weiß, gerade einmal zu vergessen und etwas ganz anderes zu tun. Und den größten Mut benötige ich, um meine alten Muster zu entdecken bzw. ihnen zu begegnen, ihnen ihr Dasein zu bestätigen und ihnen dennoch nicht auf den Leim zu gehen. Das benötigt Aufmerksamkeit, einen langen Atem und liebevolle Geduld.

Mein GEBIET, mein Inneres: Es ist weit und groß und tief und bekannt und unbekannt wie eine Landschaft – und es macht mich aus.

 

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Was ist Dein GEBIET?


Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch

Schreibanregung:

Schreibe eine Liste, was zu Deinem Gebiet gehört (räumlich/örtlich)!
Was brauchst Du, damit es Dein Ort/Dein Gebiet wird?
Nimm ein Wort heraus und schreibe damit ein Wortgedicht. Das heißt:
Du schreibst die Buchstaben des Wortes untereinander - soviele
Buchstaben, soviele Zeilen hat das Gedicht. Jedes erste Wort,
das du in die Zeile schreibst, beginnt mit diesem Buchstaben.
Du kannst mehrere Wörter oder nur eines verwenden,
bedenke aber, ein Gedicht ist eine Verdichtung, deshalb ist es
hilfreich, sich kurz zu fassen.
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