Themengeschichte 17: Geben
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„Geben ist seliger, denn nehmen“ – mit diesem Spruch bin ich aufgewachsen. Und, ich sage es gleich, er hat mir über lange Zeit gar nicht gut getan.
Sicher, ich habe nichts dagegen, zu geben – gern auch etwas mehr. Aber die Botschaft an uns war eindeutig: Da gab es kein Abwägen oder überprüfen oder überlegen, wie viel kann und will ich geben. Nein, der Sinn war zu geben. Und dementsprechend sind mir im Leben unzählige Frauen begegnet (und ich selbst kann ein Lied davon singen), die glaubten, sie müssen geben und geben und geben und geben.
Das Dumme daran ist, dass das auf Dauer nicht funktioniert. Niemand kann immer nur geben. Das heißt: Ich darf geben – auch mir selbst. Und ich darf Nein sagen und das Geben einstellen; für kurze oder längere Zeit.
Die Sonnenblumen (und andere) lehren mich das. Bevor sie geben, leuchten und Kerne bringen, nehmen sie. Für sich. Licht, Luft, Wasser und Zeit. Daran orientiere ich mich. Denn dann kann ich aus vollem Herzen geben und nicht, weil das jemand von mir verlangt.
Was verbindest Du mit "Geben"? Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch
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