Themengeschichte 19: Namen

Namen sind Schall und Rauch wird gesagt und auch: Nomen est Omen.

Ja, was denn nun? Ich finde, der Name ist wichtig. Er dient dazu, jemanden sichtbar zu machen. Gerade für Frauen war und ist das ein Thema – wenn auch nicht für alle. Manchen ist und war das egal.
Ich empfinde es als Unsitte, wenn eine Frau X durch ihre Hochzeit zur Frau von Herrn Y wird. Damit meine ich nicht in erster Linie, dass sie seinen Namen annimmt, sondern dass sie dann z. B. Mrs. Henry Y genannt wird.

Sprache schafft Bewusstsein – und, wenn ich zur *Frau von Y …* werde, benennt das ein Besitzverhältnis und damit eine Abhängigkeit. Das tut nicht gut. Weder der Frau noch dem Mann. Und es fördert Machtmissbrauch – denn mit meinem Besitz kann ich tun und lassen, was immer ich will.

Und sonst? Ich z. B. mag meinen Namen. Judith – das empfand ich schon immer als etwas Besonderes. Der Name begegnet mir selten.
Und mit meinem altbiblischen Vorbild habe ich mich schon mehr als einmal beschäftigt.

 

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|

 

 

 

Und Du – wie geht es Dir mit den Namen im Allgemeinen – und Deinem im Besonderen?

Foto: © Erwin Grundler, Überlingen

 

5 Kommentare
  1. Monika-Maria Ehliah
    Monika-Maria Ehliah sagte:

    Oh Judith,
    mit dem Namens-Thema hast du bei mir ins Schwarze getroffen …
    damals als ich noch Kind war, habe ich schon mich damit befasst …
    und es hat bis heute nicht aufgehört … auch Ortsnamen hinterfrage ich woher sie kommen,
    und wie es zu dem Namen gekommen sein könnte.
    Meine Tochter ist mir dabei eine ebenfalls daran interessierte Gesprächs- und Austauschpartnerin,
    ebenso ein langjähriger Freund der Pfarrer ist und nicht nur in der Namens-Sache einen wunderbaren Gedanken-Austausch-Freund idarstellt.
    Ich mag meinen Namen. In diesem Sinne …
    … von Herz zu Herz … Monika-Maria Ehliah

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      • Monika-Maria Ehliah
        Monika-Maria Ehliah sagte:

        … das meine Liebe ist eine längere Geschichte. Tatsache ist dass ich mit meinem Namen Monika in meiner Kindheit ganz und gar nicht glücklich war. Ich wurde immer mit Monika gerufen. Niemand sagte Monika-Maria zu mir. Hinzu kam. dass mir damals wahrscheinlich auch egal gewesen wäre, weil ich fest behauptete, das mich alle mit „falschen“ Namen ansprechen, weil ich heiße nicht Monika, sondern „Barbara“. Ich lag damit allen Familienmitgliedern in den Ohren, die wurden teilweise wütend weil ich keine Ruhe gab. Als ich sechs Jahre alt war wurde meine Geschwisterpärchen geboren. Meine Geschwister bekamen sehr moderne Vornamen, besonders der meiner Schwester gefiel und gefällt mir sehr gut und tärääää … als Draufgabe bekam sie als zweiten Vornamen „Barbara“ dazu….
        Im Laufe der Jahre wurde das Namensthema für mich immer interessante und weitrechener. Egal ob Vor-Familien, Orts-, oder Straßennamen.
        Gerade gestern haben meine Tochter und ich zum hundertsten Mal darüber gesprochen. AM kommenden Wochenende treffen wir uns mit Papa, das werde ich ihm nach einmal zu diesem Thema genauer befragen.
        So Judith, entschuldige weil ich jetzt einen „Roman“ geschrieben habe.
        Segen und HERZensgrüße aus Ober-Österreich

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  2. Alexandra
    Alexandra sagte:

    Liebe Judith,
    ich fand mein Name als Kind immer schrecklich. Zu hart und man kann ihn auf so viele verschiedene Arten verhunzen. Alexandra wurde ich nur gerufen wenn man böse auf mich war oder ich was angestellt habe. Ansonsten war ich Sandra, Lex, Alex, Lexchen, Xandra.

    Aber inzwischen find ich ihn okay und die altgriechische Bedeutung find ich auch irgendwie speziell. 😊 Zwar find ich den Namen immer noch etwas hart, aber ich mag ihn inzwischen. Und ich verwende das Kürzel Alex auch selber.

    Was du sagst wegen dem Besitzgefühl und dem Machtmissbrauch, da geb ich dir völlig recht. Das find ich auch völlig bescheuert und vor allem Anmassend. Ich mein, Frau ist ja dennoch immer noch eigenständig. Zum Glück ist das heute nicht mehr so oft der Fall, also bei uns. Aber dennoch kommt es immer mal wieder vor, aufgefallen ist mir das bei den Akademiker, da ist man schnell „Die Frau Doktor“ ob man jetzt eine ist oder nicht.

    Ich hab mich damals für den Doppelnamen entschieden. Meine Töchter haben den jeweiligen Nahmen des Mannes angenommen und mein Sohn und Schwiegertochter haben je ihren behalten. Weil Doppelnamen kann man bei uns nicht mehr machen.

    Danke für diese Gedanken. Ich wünsch dir ein schönes Weekend.

    Liebe Grüsse
    Alexandra

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    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Liebe Alexandra,
      ich danke dir für deine Rückmeldung.
      Die „Verteidigerin oder die Schützerin“ – ja, das hat schon was. Ich finde es toll, dass du heute deinen Namen eher magst oder in Ordnung findest. Ist schon spannend: Ich empfinde Alexandra nicht als hart. Aber das mit dem Verhunzen – das kann ich nachvollziehen.
      Unsere Kinder haben alle Namen, die man auch abkürzen kann (auf verschiedene Weise) – wir Eltern sprechen sie bis heute – in allen Situationen – mit dem vollen Namen an. Das werden wir auch nie anders machen. Und als sie klein waren, bestanden sie auch anderen gegenüber darauf – das ist heute teilweise anders.
      Mir fällt da noch die „Frau Hofrat“ ein – ja, klar, das gibt es heute weniger als früher – vor allem hierzulande. Das ist auch gut so.
      Ich habe auch den Doppelnamen genommen und bin darüber froh – mir würde ein Stück Identität fehlen.
      Dir auch ein schönes Wochenende,
      herzlich
      Judith

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