Themengeschichte 27: Geduld

Geduld ist eine Stärke.
Geduld heißt, etwas abwarten zu können.
Geduld heißt, mit Wünschen und Dingen, die nicht (sofort) erfüllbar sind, umgehen zu können. Geduld tut wohl – und sie hilft auch anderen, wenn ich mit ihnen geduldig bin.

Oft wird gesagt, Geduld sei eine Charaktersache. Das würde bedeuten, dass sie zu meinem Menschsein gehört – und deshalb auch nicht veränderbar ist.
Das bezweifle ich zutiefst. Es mag zwar durchaus sein, dass Geduld auch ein wenig genetisch vorherbestimmt ist – aber meiner Erfahrung nach ist Geduld ein, zum weitaus größten Teil, in der Kindheit angelerntes Verhalten.

Dass sich vieles mit Geduld einfacher bewerkstelligen lässt als mit Ungeduld – diese Erfahrung kennen wohl viele Menschen.
Und dennoch: ich bin davon überzeugt, dass Geduld auch Nachteile mit sich bringen kann. Was lassen sich – gerade Frauen – nicht alles gefallen? Wie viele Frauen finden ständig neue Entschuldigungen dafür, dass sie schlecht behandelt werden? Ist es tatsächlich sinnvoll, mit engelsgleicher Geduld Beleidigungen, Beschimpfungen und Gewalt in unterschiedlichen Formen zu ertragen?

Nein, dieses Denken habe ich mir lange schon abgewöhnt. Geduld – ist eine wunderbare Hilfe zum Leben, ja. Wo sie aber dazu beiträgt, Ungerechtigkeiten zu vertiefen, da ist sie fehl am Platz.

 

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Foto: © Erwin Grundler, Überlingen

 

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