Themengeschichte 3: Normal an…

Dieses „Normal an“ gehört <eigentlich> zum „Das hört sich“ von gestern. Allerdings gibt es das nicht ausschließlich in diesem Zusammenhang. Im Gegenteil: „Normal“ verwenden wir häufig – in unterschiedlichen Zusammenhängen. Dabei ist doch die Frage, was „Normal“ überhaupt bedeutet.

Ist für mich „Normal“, was für viele andere Menschen „Normal“ ist? Wahrscheinlich schon; zumindest in einer bestimmten Zeit und Kultur. Gleichzeitig bin ich mir aber darüber bewusst, dass das, was für mich „Normal“ ist, dies für andere eben überhaupt nicht sein muss.

Dass das Land Berlin ab diesem Jahr den 8. März – also den Internationalen Frauentag – als einen Feiertag feiert, ist für mich normal. Für andere ist es das nicht – die sehen darin eine unzulässige Bevorzugung eines Geschlechts (ich warte jetzt schon auf die erste Klage wegen Benachteiligung der Männer); wobei der Feiertag natürlich für alle Menschen des Landes gilt. Für mich ist es auch normal, dass Frauen und Männer das Recht haben, ihr Leben nach ihren Wünschen zu leben und nicht so, wie sie es auf Grund ihres Geschlechts sollen. Für mich ist es normal, dass es an Weihnachten grün, statt weiß ist – das gab es während meines Lebens schon oft.

Was ich mit diesen Beispielen verdeutlichen will: „Normal“ hängt von vielen unterschiedlichen Dingen ab: Der Kultur. Dem Zeitverständnis. Der Religion. Von der Summe meiner Erfahrungen. Von meiner Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen. Von meiner Fähigkeit zur Reflexion. Von meinem Vertrauen und Zutrauen in die Welt, das Leben und die Menschen. Von meiner inneren Beweglichkeit. Von meiner Akzeptanz.

 

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Was bedeutet "Normal" für Dich? 
Und bist Du Dir darüber immer im Klaren, wenn Du diesen Begriff verwendest?


Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch
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