To be statt To do: Picknick im Park

Die Arbeit ist für heute getan. Mein Vortrag „Begeisterung verleiht Flügel“ beendet. Jetzt darf das Wochenende kommen.  Ich gebe mir Zeit. Freie Zeit. Zeit für mich. Zeit für uns, denn die Woche war gefüllt.

Ein Picknick. Unverhofft. Ungeplant. Ein Picknick im Park. Um genau zu sein im Schlosspark Tettnang. Drei freie Bänke. Eine davon ist für uns. Die Sonne wärmt die Erde, die Hauswand hinter uns, die Bank und uns. Ab und zu spüre ich einen Frühlingshauch. Er streicht über mich. Fließt um mich herum, bewegt Äste und Zweige. Ganz leise und sacht.

Neben mir blühen Gänseblümchen und der erste Löwenzahn. Darüber die Zaubernuss. 20190323_131633Sie blüht üppig. Zartgelb. Bienen tummeln sich in den Blüten. Es brummt und summt.

Gegenüber auf dem Rasen sitzt ein Amselmännchen. Es hüpft herum, pickt, sucht, guckt sich um. Der Schnabel leuchtet orange. Ansonsten verschwindet es fast im Schatten des Gebüsches dahinter. Ich sehe der Amsel zu. Sie kommt und geht. Spatzen machen ihr den Platz streitig. Verschwinden in der Hecke. Die Amsel kommt wieder.

Eine Braut nähert sich. Die lange Schleppe ein Staubfänger. Irgendwann erbarmt sich ihr Begleiter, nimmt die Schleppe hoch, trägt sie weiter. Es dauert ein bisschen, dann erscheint auch der Bräutigam. Er balanciert – wie ein Kind mit weit ausgebreiteten Armen – über die Pflastersteine. Er freut sich. Ich auch.

Von irgendwoher weht mich Veilchenduft an. Ich schaue mich um. Sehe sie nicht. Egal, es reicht das Wissen, dass sie da sind. Ein Zitronenfalter flattert vorbei. Ich schaue ihm nach, bis ich ihn nicht mehr sehen kann. Jetzt bin ich allein. Es ist ruhig. Ich fühle. Schaue. Spüre. Freude breitet sich in mir aus. Sucht sich einen Weg nach draußen. Findet ihn.

Ein Frühlingsmittag. Ich habe ihn mir gegeben. Einfach so. Ein Geschenk von mir für mich. Ein Geschenk der Natur. Ein Geschenk der Schöpferin. Ein Geschenk des Lebens.

 

Ein schönes Wochenende mit Zeit für sich selbst und um zu genießen -
den Frühling, das Leben oder ...


Foto: Judith Manok-Grundler, Überlingen-Aufkirch
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