Verschwommen
Ein einsames Segelboot zieht seine Spur in die Weite. Im diesigen Dunst, unter versteckter Herbstsonne. Der See glitzert. Verheißt Lebendigkeit.
Als ich das Foto zum ersten Mal betrachtet habe, habe ich zunächst nur grau gesehen. Alles erschien mir verschwommen. Irgendwie unklar. Gleichzeitig hat mich das Segelboot angezogen und dann – als sich mein Blick schärfte – entdeckte ich die bewegte Wasseroberfläche, das Glitzern, die helle Linie auf dem Wasser vor dem Bodanrück.
Manchmal ist das im Leben auch so. Da wirft man einen Blick auf eine Situation, drückt ihr einen Stempel auf und wendet sich ab. Da verschwimmen Tage ineinander, einer ist scheinbar wie der andere und auf den ersten Blick scheint alles perspektivlos zu sein. Ein anderes Mal verschwimmen Aufgaben, Menschen und Dinge zu einem wiederkehrenden vorbei.
Da ist es notwendig, dass ich mir meine Lebendigkeit bewusst mache. Ausschau halte nach dem Lichtstrahl, der sich irgendwo versteckt und mich aus der Enge in die Weite begebe.
Wie geht es Dir: Was führt Dich aus der Enge in die Weite? Wann fühlst Du Dich lebendig? Foto: Erwin Grundler, Überlingen-Aufkirch
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