Was heißt „Heil sein“?
„Heil zu sein bedeutet, die Dinge so zu nehmen, wie sie sind!“[1]
Über diesen Satz bin ich gestern gestolpert, als ich wieder einmal in diesem Buch geblättert und gelesen habe. Was für ein anderes Verständnis von <Heil sein>, als wir das im Alltag haben und pflegen.
Ja, die Dinge alle so nehmen zu können, wie sie sind – das wäre möglicherweise eine Erleichterung des Lebens. Wie viel Ärger, Frust, Wut und Zorn könnte uns erspart bleiben. Wie viele enttäuschte Erwartungen weniger gäbe es? Wie viele Verletzungen würden an Kraft verlieren?
Ich habe bei mir festgestellt, dass es das Leben vereinfacht, wenn ich nicht immer alles hinterfrage, sondern manche Dinge einfach stehen lasse und sie so nehme, wie sie sind.
Und nein, das heißt nicht, dass ich deswegen alles hinnehmen muss, Fatalismus entwickeln soll oder wegschauen darf und so tun kann, als ob.
Nein, das ist ganz sicher nicht gemeint sein.
Vielmehr ist es für mich die immer wieder nötige Erinnerung, weniger zu bewerten und zu beurteilen. Erst einmal hinzuschauen, wahrzunehmen, mich anrühren zu lassen. Und dann, dann wird es sich entscheiden, wo es Not-wendend ist, etwas zu tun, zu sagen, zu handeln.
Das ist – ich merke es immer wieder – eine Herausforderung. Und dennoch eine reizvolle Aufgabe. Eine, die ich gern annehme, der ich mich stelle, die mich durch mein Leben begleitet.
|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|
Was verstehst Du unter „Heil sein“?
Kannst Du mit dieser Bedeutung etwas anfangen?
Foto: © Erwin Grundler, Überlingen
[1] Aus: Kabat-Zinn, Jon „Jeder Augenblick ist dein Lehrer – 100 Momente der Achtsamkeit“, Moment Nr. 10, O.W. Barth Verlag, 2014
Dieser Beitrag erschien Anfang 2018 schon einmal; ich habe ihn aktiviert, weil ich davon überzeugt bin, dass er in diese Zeit hervorragend passt.
Wunderbare Gedanken. Nur leider werden diejenigen, die am meisten drüber nachdenken sollten, sie erstens nicht lesen und zweitens vermutlich auch nicht reflektieren wollen/können…
Merkwürdige Zeit…
Ein schönes Wochenende trotz allem, was so passiert auf der Welt. Und auch davon müssen wir eine ganze Menge stehenlassen.
Liebe Grüße, Anja
Da sagst du was, Anja.
Ja, so ist es wohl – und dennoch hoffe ich, dass diese worte einfach ein Anstoß sind für ein paar Gedanken und ein Innehalten.
Liebe Grüße
Judith
Meine Gedannken zu Heil sein in Form eines Haikus:
Heil sein-Herz und Kopf
Im Einklang-in sich ruhen
Ankommen im Jetzt
Liebe Grüße Gaby
Liebe Gaby,
hab ganz lieben Dank für Dein Haiku. Es gefällt mir; die Worte sind einfach – und treffen zu.
Herzliche Grüße
Judith
Heil sein – hab ich mir tatsächlich noch keine Gedanken gemacht. Zufriedenheit, das wäre schon Heil sein.
Schöne Worte von dir. Ich versuche auch vieles als gegeben zu nehmen. Nicht immer muss man gegen alles ankämpfen. Manche Dinge sind halt so
Einen schönen Sonntag
Liebe Rina,
danke dir. freut mich, dass dir meine Worte gefallen. Ja, Zufriedenheit gehört ganz sicher auch zum Heil sein.
Ich hoffe, du hattest einen entspannten Sonntag.
Einen guten Start in die Woche wünsche ich dir.
Herzlich
Judith