Wort zum Sonntag: Das Jahresende naht

Der letzte Sonntag des Jahres 2020. 52 Sonntage. 52 x Sonntagsfreude.
52 x Sonntagsruhe. 52 x den Sonntag feiern.
Oder?

Wie ist Dein Sonntag/sind Deine Sonntage? Worin unterscheiden sie sich von anderen Tagen? Braucht es das überhaupt, das -sich zu unterscheiden, sich abzuheben von den anderen Tagen?

Es gibt den Satz „Den Sonntag heiligen“. Kannst Du Dir darunter etwas vorstellen?
Heute ist Sonntag. Er war einmal gedacht als ein „Ruhetag“. Ein Tag des Anders. Ein Tag der Unterbrechung. In meiner Kindheit gab es noch Sonntagskleidung, die sich von der Alltagsbegleitung deutlich unterschied.

Und heute? Mir kommt es manchmal so vor, als ob mein Sonntag sich nicht mehr wesentlich von anderen Tagen unterscheiden würde – und das liegt nicht am fehlenden Kirchenbesuch. Wenn ich es mir recht überlege, liegt es eher am fehlen einiger Rituale.
Ich kann mich erinnern, dass meine Eltern – jedenfalls in meiner frühen Kindheit – und später auch meine Schwiegereltern, mit dem Glockenläuten am Samstag um 17.00 Uhr die Arbeit einstellten. Bis dahin sollte das Tagwerk erledigt sein. Denn dann wurde der Sonntag „eingeläutet“.
Nach dem Abendessen wurde gebadet – und am Sonntag gab es, die schon erwähnte, Sonntagskleidung. Schaue ich von jetzt aus zurück, war das ein anderes hineingehen in den Sonntag. Eine Zäsur sozusagen.

Brauchen wir heute wieder eine andere Art, den Sonntag zu begehen?
Im Buch Genesis wird über die Erschaffung der Welt erzählt. In Gen 2,2 wird davon erzählt, dass Gott am 7. Tag ruhte, nachdem er das Werk vollbrachte, das er geschaffen hat.

Was wollen wir? Ich? Du? Wie kann ich den Sonntag heiligen? Wie wird er für mich zu einem Tag, der sich heraushebt aus der Zahl der anderen Tage?
Und: Wie ist das für Dich?

Einen gesegneten Sonntag wünsche ich euch allen.

|WERBUNG WEGEN NAMENSNENNUNG, UNBEZAHLT|

Mein Sonntag ist … wenn Du magst, setze fort.

Foto: ©  Erwin Grundler, Überlingen