Wort zum Sonntag: Ostern – Fest der Auferstehung

„Jeden Morgen geht die Sonne auf… „- so beginnt ein altes Volkslied, das wir früher oft gesungen haben.
„Jeden Morgen geht die Sonne auf… „- so war und ist dies auch in den vergangenen 13 Monaten der Pandemie.
„Jeden Morgen geht die Sonne auf…“.
Reicht mir diese schlichte Tatsache als Orientierung in dieser Zeit? Als Begleitung in meinem Alltag? In den Dunkelheiten, Sorgen und Ängsten dieser Zeit?

„Jeden Morgen geht die Sonne auf…“
Es tagt. Der Tag kommt. Wirft sein Licht auf das, was begraben ist. Was uns fassbar verloren gegangen ist. Ob das Licht meine Hilflosigkeit, meine Ohnmachtserfahrung erhält? Ob das Licht hinein reicht in die Sackgasse auf meinem Weg? In meine Irrtümer? In meine Trauer? Und – was geschieht -wenn das so ist? Geschieht Wandlung? Wird aus Ohnmacht Eigenstand, aus Hilflosigkeit handeln? Wird die Trauer leichter?
„Jeden Morgen geht die Sonne auf…“ Stärkt sie mein Vertrauen und malt meine Hoffnung farbig? Ja, jeden Morgen geht die Sonne auf.

Ich sehe ins Licht der Osterkerze. Lasse mich von der Flamme mitnehmen. Und ich erinnere mich der Frauen an Grab. Der Frauen, die Jesus nicht mehr im Grab gefunden haben. Wie es ihnen wohl ergangen ist? Dort, wo sie ihre begrabene Hoffnung besuchen wollten und nichts fanden? Konnten sie glauben? War das leere Grab nicht ein weiterer Schock?
Mag sein. Aber: sie waren da. Sie sind gekommen. Sie sind gekommen, weil sie sich mit Jesus verbunden fühlten. Weil sie ihn auch im Tod liebten.

„Jeden Morgen geht die Sonne auf…“
Ja – daran glaube ich, auch, wenn ich das nicht sehe. Ja, daran will ich glauben – worin sonst sollte meine Hoffnung gründen? Ja, daran will ich glauben, auch wenn die Zeichen auf Sturm stehen und die Wellen hart ans Ufer schlagen. Ja, daran will ich glauben, auch wenn Trauer mich im Griff hält und Sorgen an mir nagen.

„Jeden Morgen geht die Sonne auf…“ – ein sichtbares Zeichen für die Auferstehung, die ich heute mit unzähligen anderen Menschen feiere.
Und so wünsche ich Dir ein hoffnungsvolles Osterfest. Möge das Osterlicht in Deine Tage und in Tein Leben scheinen – als zarte Andeutung am Horizont oder als er ein kraftvoller Lichtstrahl, der alles erhellt, was ist.

 

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Ein gesegnetes Osterfest.

Bild und Foto: Judith Manok-Grundler, Überlingen

 

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