Wort zum Sonntag: Ruhe und Stille

Das heutige Evangelium findet sich bei Matthäus 14,22-23.

Diese beiden Verse schließen nahtlos an die Bibelstelle an, in der von der Speisung der 5000 erzählt wird. Wir hören, dass Jesus die Jünger und Jüngerinnen weggeschickt – genauer vorausschickt. Er heißt sie, ins Boot zu steigen und über den See zum anderen Ufer zu fahren.
Jesus selbst zieht sich, nach einem anstrengenden Tag, in die Ruhe und die Stille zurück. Offensichtlich weiß er um die Kraft, die darin liegt. Er will erst zur Ruhe kommen, zu sich kommen, bevor er über den See zum anderen Ufer hinübersetzt.

Auch ich weiß um die Kraft der Ruhe und der Stille. Ja, ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Ruhe Potenzial hat. Und, dennoch weiß ich auch, dass es Zeiten gibt, in denen ich dem Bedürfnis nach Ruhe und Stille nicht nachgebe. Die Frage an mich lautet demnach: Weshalb tue ich es nicht, wenn ich doch weiß, wie wichtig und stärkend es für mich ist? Ruhe und Stille: ein Geschenk, eine Notwendigkeit, ein Muss, ein Wunsch, eine Aufforderung, eine Einladung.

 

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Wie ist das bei Dir mit Rückzug, Ruhe und Stille?

Foto: © Erwin Grundler, Überlingen

 

4 Kommentare
  1. Annuschka
    Annuschka sagte:

    Jahre-, sogar jahrzehntelang gab ich dem Bedürfnis nach Ruhe zu selten nach. Jedenfalls nicht, solange irgendwer noch (vermeintlich) Ansprüche an mich anmeldete. Das ging bis zum kompletten Nervenzusammenbruch vor 12 Jahren. Seither achte ich in der Hinsicht besser auf mich, obwohl da immer noch Luft nach oben ist. Im Allgemeinen klappt es aber recht gut. Trotzdem habe ich manchmal (wird zum Glück weniger) das Gefühl, meine Mutter blickt von irgendwo im Jenseits auf mich herab und sagt: „Aber die XY aus Z bekommt das doch auch ohne Problem auf die Reihe, und die macht zusätzlich noch das und das…“.

    Interessant an dem Bibelausschnitt finde ich übrigens, dass direkt nach Jesu „Ruhepause“ (die erzählerisch ja nur zwei Verse lang dauert) er übers Wasser und durch den Sturm zu seinen Jüngern ging und dort sofort wieder „Action pur“ hatte mit Simon, der ebenfalls übers Wasser gehen wollte und doch zu wenig Zutrauen hatte. Das totale Kontrastprogramm. Wie im wirklichen Leben auch oft.
    Einen gesegneten Sonntag wünsche ich dir noch, trotz Hitze…

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  2. mutigerleben
    mutigerleben sagte:

    Meine Liebe,

    Ich danke Dir sehr für Dein Vertrauen, das Du hier an den Tag legst.
    Schön, von dir zu lesen.
    Was Du schreibst, kann ich in Teilen nachvollziehen – und es zeigt mir, wie tief die alten Muster sitzen und die Stimmen der Eltern verinnerlicht sind. Ich wünsche Dir, dass Du Dein so gut es geht erhältst und es ausbauen kannst.

    Oh, fein, Du erwähnst, wie es im Bibeltext weitergeht.
    Für mich ist der weitere Text auch ein Symbol: Der See als Bild für das Leben. Ein Leben, das auch stürmisch sein kann und Vertrauen erfordert.
    Ich finde, das ist ein Text der wunderbar in diese Zeit passt.

    Herzliche Grüße
    Judith

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  3. Monika-Maria Ehliah
    Monika-Maria Ehliah sagte:

    Ruhen in der Stille

    Stille — ist etwas Wundervolles.
    Ich nehme sie auf in mir – ich atme sie – trinke sie.
    Hülle mich damit ein – lasse sie wirken. Stille eine Schwingung der Wohltat – eine heilsame, harmonisierende Schwingung. Ich lausche der Stille – lausche in die Stille.
    Wenn der Lärmpegel des Tages gesunken ist. Wenn Stille einkehrt dann sind sie wahrnehmbar, hörbar die Klänge aus der Stille. Ich höre meinen eigenen Herzschlag, meinen Atem, den Atem meiner geliebten Katze, die neben mir schläft. Sich einlassen auf diese Stille ist wohltuend. Nun es gibt viele Geräusche welche nur in absoluter Stille wahrzunehmen sind. Das Fallen der Blätter im streichelnden Wind. Das Glucksen des Baches. Das Kratzen meines Stiftes auf dem Papier beim Schreiben. Das Knistern der Räucherkohle beim Entzünden. Sie sind schön diese Klänge aus der Stille. Ich finde Gefallen an ihnen. Ich will mich immer wieder auf sie einlassen und zulassen dass diese heilbringende Energie sich verbreitet um mich und in mir.

    .,.. von Herz zu Herz … Segen!
    M.M.

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