Wort zum Sonntag: Sonntagssymphonie

Heute zur Mittagszeit. Ich sitze an einem meiner Lieblingsplätze im Uferpark. Schaue auf und über den See. Sanftes Wassersingen. Weiße Schaumkrönchen entstehen und vergehen. Ich sehe auf den Seegrund. Kieselsteine. Unzählige. Handtellergroße rote Steine. Steine in braun, die ich nicht vom Fleck bewegen könnte, so groß sind sie. Kleine Zweige und Ästchen schwimmen auf dem Wasser. Hie und da ein Blatt. Eine Libelle schwirrt lautlos vorbei.

Wasser platscht ans Ufer. Leise, wie Blätterrauschen im Wind. Gleichmäßig. Ein Ton nach dem anderen. Hell. Leichtfüßig. Es ist, als würden die Töne hüpfen. Glockenspiel, Triangel und helle Flöten spielen blaue, zartgraue, dunkelviolette Töne. Sie steigen auf ins Himmelgrau.
Plötzlich nimmt der Wellenschlag zu. Andere Töne rollen an. Braune. Schwarzgraue. Blutrote. Sie werden lauter. Härter. Die Wellen schlagen hoch. Der ein oder andere Wasserspritzer klatscht auf die Mauer vor meinen Füßen. Trommelwirbel und Schlagzeug.
Die Trommeln schweigen. Die Wellen werden kleiner. Leiser. Heller. Wasserflöten. Die Töne verklingen im Grün.

Eine Sonntagssymphonie – gespielt von Wasser und Wind. Ich lausche. Lasse mich bewegen. Spüre die Kraft des Wassers.
Und die der Sonne, die eine Lücke im Grau gefunden hat.

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Fotos: ©  Judith Manok-Grundler, Erwin Grundler, Überlingen

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