#Writing Friday: Aus dem Alltag einer Rose
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Hier kommt ein Beitrag zum #WRITING FRIDAY von https://readbooksandfallinlove.com/category/meine-wochenaktionen/writing-friday/, den ich bei https://kathakritzelt.com/ entdeckt habe. Heute habe ich mich dafür entschieden: Eine rote Rose erzählt aus ihrem Alltag. Berichte davon.
„Puh, zuletzt war es ganz schön eng hier drinnen. Viel zu eng. Ich wusste, ich musste raus, sonst gehe ich zugrunde. Da habe ich begonnen, mich zu räkeln und zu strecken, aber es hat nichts geholfen.Und dann habe ich all meine Kraft zusammengenommen, tief Luft geholt. Die Ellbogen ausgefahren. Mich aufgeblasen. Ein Platsch. Ein Mini-Knall. Die Knospe war gesprengt.
Etwas rupfte und zupfte an mir. Es war kühl oder warm, fest oder leicht. Ich sah mich um. Bemerkte, auch Blätter, Blütenstängel und Zweige neben mir bewegten sich. Mal wenig, ein anderes Mal mehr. <Das ist der Wind>, raunte unter mir ein lilafarbenes Gebilde, das ausgesprochen fein roch. Ich nickte nur. Was sollte ich sonst tun. Dann hat mich etwas an der Nase gekitzelt. Immer wieder. Es kribbelte ganz komisch in mir. Von unten tönte ein >Hatschi – weißt du, das sind Sonnenstrahlen> herauf.
Plötzlich kam etwas angeflogen. Schwarz-gelb. Es brummte. <He, du, mach mal schneller, ich habe Hunger und meine Freundinnen auch>, brummte mir das Ding ins Herz. <Und, wie soll das gehen?>, fragte ich zurück. <Du musst dich entfalten. Ganz öffnen. Uns dein Innerstes zeigen. Und das, was du hast, mit uns teilen>. Da habe ich jedes einzelne meiner Blätter langsam geöffnet. Ich bin erblüht. Es war ein wundervolles Gefühl, mich zu zeigen.
Es dauerte nicht lange bis ich bemerkte, dass ich bewundert wurde. Menschen kamen vorbei. Sie staunten über meine Farbe. Sie erinnerte sie an Samt. <Was das wohl ist?>, überlegte ich, aber es blieb keine Zeit zum Fragen. Kleine und große Menschen sahen mich an. Sie strichen vorsichtig mit dem Finger über meine Blätter. Steckten die Nase in meinen Blütenkopf und freuten sich. <Hast du bemerkt, wie wunderbar diese Rose duftet?>, hörte ich immer wieder fragen.
Mir fiel mir auf, dass die Menschen alle – wirklich alle – mit einem Lächeln im Gesicht von mir weggingen. Und vor lauter Freude wurde ich noch ein klein wenig roter.“
Was würde Deine Rose erzählen? Foto: © Erwin Grundler, Überlingen
Schöne Parallelen kann man da ziehen zu dem Aufblühen der jungen Leute, wenn sich ihr Bewusstsein entwickelt und sie flügge werden.
Lieber Werner,
Das stimmt – und ich kann das manchmal während einer Beratung entdecken. Es ist immer besonders, wenn ich spüre „jetzt beginnt etwas, sich zu entfalten“.
Liebe Grüße
Judith
Wie schön. Deine Rose ist soviel entspannter, als die aus meinem Text. Vielleicht könnte sie von deiner lernen. ;)
Ja, vielleicht…
Und möglicherweise liegt das daran, dass ich älter bin als du. Grins…
Schönen Abend, liebe Katharina
und Grüße zu Dir
Judith
Schön – das ist wirklich sehr schön beschrieben. Das Aufwachen einer Schönheit, die sich dessen gar nicht bewusst ist und sich freut, Freude zu schenken.
Rina,
da hast du recht. Das ist das Beste, oder? Wenn man gar nicht weiß, was das Ergebnis ist und sich dennoch aufmacht. Dem wohnt ja an sich schon eine Schönheit inne.
Danke dir und einen schönen Abend
Judith
💓
Dankeschön
Ein wunderschöner Beitrag mit toller Botschaft <3
Liebe Elizzy,
danke für deine Rückmeldung.
Die Botschaft will ich mal noch ein wenig mehr verbreiten – mal sehen, was mir dazu noch einfällt.
Herzliche Grüße
Judith