#Writing Friday: Der verschwundene Weihnachtsmann

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Hier kommt ein neuer Beitrag zum #WRITING FRIDAY von https://readbooksandfallinlove.com/category/meine-wochenaktionen/writing-friday/, den ich bei  https://kathakritzelt.com/ entdeckt habe. Heute lautet die Schreibaufgabe für mich: „Schreibe eine Geschichte, die mit dem Satz beginnt <Der Weihnachtsmann ist verschwunden, wer würde Weihnachten jetzt…“>.

 

„Der Weihnachtsmann ist verschwunden, wer wird Weihnachten jetzt zu den Menschen bringen?“ Der kleine Engel ist außer Atem, als er in Gottes Vorzimmer eilt, in dem die Erzengel Gabriela, Raphaela und Michaela beim Kaffee zusammensitzen. Gerade sind sie mit der Rückschau auf das zu Ende gehende Jahr und mit der Vorschau auf das Kommende fertig, als der Engel mit dieser Nachricht eintrifft. „Das hat mir gerade noch gefehlt!“, seufzt Gabriela. „Hätte das Jahr nicht ohne Katastrophenmeldung zu Ende gehen können?“

Sie rückt die Schnellhefter auf dem Tisch zurecht. Trinkt einen Schluck Kaffee. Lädt den kleinen Engel ein, Platz zu nehmen und sagt: „Also, was machen wir jetzt? Irgendwelche Ideen? Raphaela schüttelt den Kopf. „Keine Ahnung. Das kommt viel zu überraschend. Gestern Nachmittag habe ich noch mit dem Weihnachtsmann gesprochen, da war alles gut!“ Auch Michaela zuckt mit den Schultern. „Ich habe keinen blassen Schimmer“. Schweigen legt sich über das Zimmer.

Da räuspert sich der kleine Engel. „Ich hätte da eine Idee“. Er wird rot. Stockt. Wackelt mit den Beinen. „Immer raus damit, immer raus!“ Gabriela sieht ihn an. „Was schlägst du vor?“ Der kleine Engel setzt sich aufrecht hin. „Wie wäre es, wenn unsere Klasse einen Ausflug zur Erde macht und dafür sorgt, dass jeder Mensch auf der ganzen Welt wenigstens ein Geschenk bekommt?“
„Das wird aber viele enttäuschte Kinder geben!“ Michaela ist sich da sicher. Der kleine Engel nickt. „Kann schon sein“, antwortet er, aber wäre ein Päckchen für jeden nicht besser als keines?“
„Da hast du wohl recht“. Raphaela nickt dem kleinen Engel zu. Wieder schweigen alle. Jede im Raum spürt, dass noch etwas fehlt. Gabriela lehnt sich in ihrem Stuhl zurück. Verschränkt die Hände hinter ihrem Kopf. Denkt nach. Auf einmal sagt sie: „Wie wäre es, wenn wir die Abteilung „Traumengel“ wieder einmal mit all ihrer Kraft auf die Menschen loslassen würden?

„Keine schlechte Idee“, antworten die anderen Erzengel. „Die kenne ich nicht“, ruft der kleine Engel dazwischen. „Was machen die?“
„Entschuldigung“. Gabriela nickt dem kleinen Engel zu. „Die Traumengel schicken den Menschen Träume, in denen sie ihnen zeigen, wie das Leben sein könnte. Wie es sein könnte, wenn sie sich mehr auf das besinnen würden, was wirklich wichtig ist“, erklärt Gabriela dem kleinen Engel. „Du meinst, weniger Geschenke und stattdessen mehr Gemeinsamkeit, aufeinander eingehen, zuhören, verzeihen, miteinander spielen, sich gegenseitig unterstützen und so etwas?“

„Genau das meine ich“, sagt Gabriela. Der kleine Engel strahlt. „Au ja, lass uns das probieren!“

Und so wird es geschehen – du wirst es sehen. Bald schon ist Weihnachten.

 

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Was würde Dir einfallen zu diesem Satzanfang?

Foto: Judith Manok-Grundler, Überlingen-Aufkirch

 

12 Kommentare
  1. mutigerleben
    mutigerleben sagte:

    Vielen Dank, Werner. Das freut mich.
    Denn diese Geschichte ist „mit heißen Nadeln gestrickt“ – will heißen, normalerweise bin ich mit den Geschichten ein/zwei Tage vorher fertig. Und gestern wusste ich morgens nur, welches Thema ich nehme. Und dann, zwischen zwei Terminen am Spätnachmittag, kam mir zumindest die Idee mit den Erzengeln. Als ich dann um 21.30 Uhr wieder zu Hause war, habe ich die Geschichte noch schnell zu Papier gebracht.
    Mir gefällt sie auch…
    Herzliche Grüße und gute Nacht
    Judith

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  2. elizzy91
    elizzy91 sagte:

    Liebe Judith, das ist eine wundervolle Geschichte geworden. Ich mag die Idee und Botschaft der Traumengel sehr! Darauf kommt es ja im Grunde im Leben allgemein an. Und dafür dass du die Geschichte scheinbar in einem Rutsch durchgeschrieben hast kannst du dir echt auf die Schulter klopfen. Ich finde die Geschichte wirklich zauberhaft <3

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    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Ich danke dir, liebe Elizzy.
      Dachte, ich schreibe mal wieder was gegen den Strom. Und ja, ich habe sie auf dem Sofa geschrieben – neben dem laufenden Fernseher, weil erwin eine Sendung angeschaut hat. Weißt du, wenn die Idee erst einmal da ist, läuft es in aller regel bei mir.
      Herzliche grüße zu dir
      Judith

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