#Writing friday: Hoffnung
Nach unendlichen Tagen mit Dauerregengrau und nass, zeigt sich heute früh zaghaft die Sonne. Jasmin steht am Fenster und sieht hinaus auf die Rosen, die den Regen überstanden haben. „Hoffentlich bleibt die Sonne„, sagt sie sich und humpelt in die Küche, um das Frühstück zu richten. Sie summt vor sich hin, während sie den Tisch richtet.
Andreas steht in der Küchentür und beobachtet sie. Er hört das Summen. Sieht ein kleines Lächeln auf ihrem Gesicht. Entdeckt das Strahlen in ihren Augen. „Oh, bitte, lass es so bleiben“, fleht er still. Er löst sich vom Türrahmen, geht zu ihr hin und gibt ihr einen Kuss. „Guten Morgen, Liebste“, sagt er, „du bist ja guter Stimmung heute Morgen“. Er sieht sie liebevoll an. Jasmin lächelt. „Die Sonne machts. Komm, das Frühstück ist fertig“. Andreas greift nach der Teekanne und schenkt Jasmin ein. Dann füllt er sich die Kaffeetasse und greift nach dem Müsli.
„Du“, sagt Jasmin genau in dem Moment, als er ebenfalls „Du“ sagt. „Was wolltest du sagen, Jasmin?“ Jasmin schluckt. Sie zupft sich an den Haarspitzen. Andreas sieht, wie ihre Hand über die Tischdecke streicht, als wolle sie Falten ausbügeln.
„Ich will mich bei dir entschuldigen, Andreas. Meine Zickerei dir gegenüber war nicht in Ordnung. Natürlich kannst du, wie verabredet, das geplante Wochenende mit deinen Freunden verbringen. Ich weiß, du hast deine Freunde vermisst. Außerdem musstest du lange genug wegen mir zurückstecken!“ Andreas strahlt. „Meinst du das ernst?“ Jasmin nickt. „Sonst würde ich es nicht sagen, du kennst mich doch!“
„Wow. Damit habe ich nicht mehr gerechnet. Ist es denn auch in Ordnung, wenn ich schon heute Abend mit Bernd vorausfahre?“ Wieder nickt Jasmin. „Ja, das ist es. Ich habe Saskia angerufen; sie wird jeden Tag vorbeikommen und nach mir schauen.“
Andreas steht auf. Er geht um den Tisch herum und vor ihr in die Hocke. „Danke für dein Verständnis, du bist die Beste!“ Er greift nach ihrer Hand, drückt sie vorsichtig, haucht einen Kuss darauf und geht wieder an seinen Platz. Jasmin wird rot. „Du brauchst dich nicht zu bedanken. Es ist an der Zeit. Sag mal, was wolltest du eigentlich gerade sagen?“
„Egal“, antwortet Andreas. „Das ist nicht mehr wichtig!“
Ihr Schweigen wird nur unterbrochen von einem Lächeln, das zwischen ihnen hin und her fliegt. In diesem Moment ist alles gut.
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Wie würdest Du die Wörter unterbringen?
Foto: © Grundler, Überlingen
Hier kommt ein Beitrag zum #WRITING FRIDAY von https://readbooksandfallinlove.com/category/meine-wochenaktionen/writing-friday/, den ich bei https://kathakritzelt.com/ entdeckt habe. Heute habe ich mich dafür entschieden: Schreibe eine Geschichte und flechte darin folgende Wörter mit ein: Sonne, Stimmung, Freunde, liebevoll, Verständnis
Manchmal bedarf es nur etwas Sonne oder den Wechsel der Position. :)
Liebe Katharina,
ja, ein Perspektivwechsel war schon immer hilfreich und Sonnenschein soll ja auch Glückshormone freisetzen.
Abendgrüße zu Dir
Judith
Und die Einsicht oder Fähigkeit, auch andere dann an diesem Sichtwechsel teilhaben zu lassen!
Ich glaube, es braucht sowohl Einsicht als auch Fähigkeit … und das ist nicht immer leicht.
Abendgrüße
Judith
Liebe Judith,
ah, eine schöne Geschichte. Ein bisschen musste ich wieder an deinen letzten Beitrag zum Writing Friday denken. Mir gefällt, wie du das Wetter in den Beiträgen einbindest!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Alina
Liebe Alina,
Vielen Dank dir.Ja, ich finde es macht Sinn, denn das Wetter hat durchaus viel mit dem Leben zu tun.
Grüße Judith
Hallo Judith!
Eine sehr schöne Geschichte die auch ein bisschen zum „Mut-Thema“ passt :)
Schön wie du die Wörter eingebunden hast! <3
Liebe Grüße, Carmen
Liebe Carmen,
danke Dir.
Ja, da stecken noch eine Menge Möglichkeiten drin. Mal sehen, was mir so kommt.
Liebe Grüße
Judith