#Writing Friday: Sein kleines, großes Wunder

Ein Wunder. Er hielt ihn im Arm. Zum allerersten Mal. Vorsichtig. Ein wenig ungeübt noch. „So klein. So angewiesen auf uns. Auf mich“, dachte er.
Er fuhr ihm mit dem Finger über den weichen Flaum auf dem Kopf. Stupste zärtlich auf die winzige Nasenspitze. Bemerkte, mit welcher Kraft der kleine Kerl seinen Finger festhielt.
Er gab ihm einen Kuss. Roch den Baby-Duft. Saugte ihn in sich auf. Er war sich sicher, noch nie vorher in seinem Leben etwas so Köstliches gerochen zu haben. Wärme stieg in ihm auf. Stolz auch. Und Ehrfurcht. Ehrfurcht vor diesem Wunder.
Er schaute den Kleinen wieder an. Sah seine offenen Augen auf sich gerichtet. Tränen traten ihm in die Augen. Gefühle überschwemmten ihn. Überwältigt küsste er seinen Sohn auf die Stirn.
Er war erfüllt, vernarrt, entzückt. Mehr noch: Er war ihm verfallen. Von jetzt auf gleich. Unwiderruflich!

 

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Hier kommt ein Beitrag zum #WRITING FRIDAY von https://readbooksandfallinlove.com/category/meine-wochenaktionen/writing-friday/, den ich bei  https://kathakritzelt.com/ entdeckt habe. Heute habe ich mich dafür entschieden: Versuche “Er war verliebt” in einer Szene zu beschreiben, ohne die Wörter “Liebe” oder “verliebt” zu gebrauchen.

 

Jetzt Du!

Foto: © Erwin Grundler, Überlingen

11 Kommentare
  1. Nachtwandlerin
    Nachtwandlerin sagte:

    Liebe Judith,
    ein schöner Beitrag, mal nicht über die romantische Liebe, aber über Elternliebe, Vaterliebe. Die Liebe einer Mutter oder eines Vaters scheint mir manchmal die stärkste von allen zu sein.

    Liebe Grüße
    Alina

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Liebe Alina,
      ich danke dir sehr. Ich kenne dieses „Schock-Verliebt“ aus eigener Erfahrung und aus der von vielen anderen Eltern. Und diese Elternliebe ist oft eine der stärksten, das stimmt.
      Schön, dass der Beitrag dir gefällt.
      Herzliche Abendgrüße
      Judith

      Antworten
  2. Nina
    Nina sagte:

    Lieb Judith,
    schöner kann man das Gefühl nicht beschreiben, wenn man sein Baby gerade kennenlernt. Ich hatte grad ein bisschen Gänsehaut und fühlte mich einige Jahre zurückversetzt; ja, so war es – bei allen Dreien, sowohl bei meinem Mann als auch bei mir! Schön!
    Danke für diese zarte Geschichte!

    Liebe Grüße, Nina

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Liebe Nina,
      ich danke dir sehr, für deinen lieben Kommentar. Ich sehe, es ist angekommen, was ich transportieren wollte.
      Bitte schön, sehr, sehr gerne.
      Abendgrüße zu dir
      Judith

      Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Lieber Norbert,
      danke dir. Ich bin ja kein Vater, aber ich glaube, an diesem Punkt unterscheiden sich die Männer nicht so sehr von den Frauen – jedenfalls nachdem, was ich alles gesehen und miterlebt habe bei Männern.
      Ich komm später gern bei dir vorbei, danke für den Link.
      Erstmal Grüße zu dir
      Judith

      Antworten

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