#Der Dienstag dichtet: Ein Klagelied
Immer wieder begegnen mir Menschen, die sich im Leben oder in anderen verloren haben. Manchmal schwingt in ihrer Erzählung eine Depression mit, ein anderes Mal Trauer und Schmerz – auch apathische Resignation tritt mir gegenüber. Für sie alle ist dieses Gedicht.
Im rauen Alltagswind
das Eigene
ist
erstickt
vom Selbst
entfremdet
rinnen winzige Trümmer
durch dürre Finger
und
alles schwindet
nur
der Schmerz des Ungelebten
bleibt
wie
ein Schilfrohr im Wind
des Lebens
und
ein Meer
gespeist
aus unvergossenen Tränen
droht
was übrig ist
mit rohen Wellenkämmen
fortzuspülen
und
rauer Alltagswind
bläst
fort und fort
dahin.
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Dir wünsche ich Möglichkeiten, dem rauen Alltagswind zu trotzen.
Foto: © Erwin Grundler, Überlingen
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Bedrückend, aber ich mag deinen einfühlsamen Blick. Ein bisschen wie ein Wortumarmung.
Danke dir, liebe Katharina.
Es ist ein alter Text, den ich gelesen habe. Dabei war mir klar: der klingt heute anders und ich habe mich hingesetzt und ihn überarbeitet. Das lief sozusagen „blindlings“ und als ich ihn gelesen habe, fand ich ihn auch bedrückend. Gleichzeitig ist es eben auch Realität, die mir regelmäßig begegnet – und dass du den einfühlsamen Blick magst, freut mich. Wortumarmung ist ein tolles wort.
Liebe Grüße
Judith
Den „Schmerz des Ungelebten“ – oder vielleicht kann man auch sagen des Verpassten spüren wir nur allzu oft und nehmen ihn viel zu ernst: hätte, hätte, Fahradkette… , denn eigentlich ist es müßig, darüber nachzudenken, was passiert wäre wenn ……
(Ich muß dabei immer an die amüsante Was-passiert-dann-Maschine aus der Sesam-Strasse denken).
Lieber Werner,
danke dir.
Du hast mit beidem recht – mit dem Spüren des Schmerzes und damit, dass Vergangenes vergangen ist. Ich glaube, das zu tun ist ein Stück weit menschlich – und dann ist es wichtig, wenn die Erkenntnis greift, dass ich
1. nur jetzt etwas anders machen kann und
2. schaue, was auch gut war.
Äh – Sesamstraße habe ich gar nie gesehen, da muss ich grade passen…
Liebe Grüße
Judith
Du hast es in Worte gefasst, das was manche Menschen jeden Tag fühlen… ich wünsche ihnen, das sie auf die Dinge sehen können, die jetzt sind.
Liebe Tanja,
danke dir.
Ja, so erlebe ich das auch. Und diesen Wunsch hab eihc für sie ja auch.
Sonnige Grüße zu dir
Judith