#Der Dienstag dichtet: Ein Klagelied

Immer wieder begegnen mir Menschen, die sich im Leben oder in anderen verloren haben. Manchmal schwingt in ihrer Erzählung eine Depression mit, ein anderes Mal Trauer und Schmerz – auch apathische Resignation tritt mir gegenüber. Für sie alle ist dieses Gedicht.

 

 

Im rauen Alltagswind

das Eigene

ist

erstickt

vom Selbst

entfremdet

rinnen winzige Trümmer

durch dürre Finger

und

alles schwindet

nur

der Schmerz des Ungelebten

bleibt

wie

ein Schilfrohr im Wind

des Lebens

und

ein Meer

gespeist

aus unvergossenen Tränen

droht

was übrig ist

mit rohen Wellenkämmen

fortzuspülen

und

rauer Alltagswind

bläst

fort und fort

dahin.

 

 

|Werbung wegen Namensnennung und Verlinkung, unbezahlt|

 

 

 

 

 

 

Dir wünsche ich Möglichkeiten, dem rauen Alltagswind zu trotzen.

 

Foto: © Erwin Grundler, Überlingen

 

 

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6 Kommentare
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Danke dir, liebe Katharina.
      Es ist ein alter Text, den ich gelesen habe. Dabei war mir klar: der klingt heute anders und ich habe mich hingesetzt und ihn überarbeitet. Das lief sozusagen „blindlings“ und als ich ihn gelesen habe, fand ich ihn auch bedrückend. Gleichzeitig ist es eben auch Realität, die mir regelmäßig begegnet – und dass du den einfühlsamen Blick magst, freut mich. Wortumarmung ist ein tolles wort.
      Liebe Grüße
      Judith

      Antworten
  1. Werner Kastens
    Werner Kastens sagte:

    Den „Schmerz des Ungelebten“ – oder vielleicht kann man auch sagen des Verpassten spüren wir nur allzu oft und nehmen ihn viel zu ernst: hätte, hätte, Fahradkette… , denn eigentlich ist es müßig, darüber nachzudenken, was passiert wäre wenn ……
    (Ich muß dabei immer an die amüsante Was-passiert-dann-Maschine aus der Sesam-Strasse denken).

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Lieber Werner,
      danke dir.
      Du hast mit beidem recht – mit dem Spüren des Schmerzes und damit, dass Vergangenes vergangen ist. Ich glaube, das zu tun ist ein Stück weit menschlich – und dann ist es wichtig, wenn die Erkenntnis greift, dass ich
      1. nur jetzt etwas anders machen kann und
      2. schaue, was auch gut war.
      Äh – Sesamstraße habe ich gar nie gesehen, da muss ich grade passen…
      Liebe Grüße
      Judith

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