Freitag, 27. März 2020

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Die Idee des „Corona-Tagebuchs“ stammt von hier corona-blog.at

 

09.52 Uhr

Heute hätte die neue Schreibwerkstatt begonnen. Ich habe mich riesig darauf gefreut, einige von euch wiederzusehen. Jetzt sitze ich hier – mit einer Träne im Knopfloch (weiß eigentlich jemand von euch, woher diese Redewendung kommt?) und vermisse die Fahrt durch den Frühling, das Ankommen bei meiner Tochter und ihrer Familie, das Wiedersehen mit euch und das gemeinsame Schreiben.
Ich denke an euch und schicke einen Gruß aus der Ferne. Sicher wäre das Thema „Ich Narr vergaß die Zauberdinge“ ein wichtiges in dieser Zeit. Und jede von uns kann sich fragen, was die „Zauberdinge“ ihres Alltags sind. Lasst es uns tun.

11.23 Uhr

Seit dem Aufwachen geht mir das Lied „Nun Freunde lasst es mich einmal sagen…“ im Kopf herum. Woher es kommt? Keine Ahnung. Und, obwohl ich zwischendurch ein „Mini-Wohnzimmer-Konzert“ von Reinhard Mey gehört habe, ist der Ohrwurm da. Nun denn. Lasse ich ihn kreisen. Das Kopfkarussell könnte schlimmere Gedanken produzieren. Mit dem Lied im Ohr träume ich mich zum letzten Frauentreffabend. Mit Andrea zusammen haben wir gesungen – unter anderem dieses Lied. Mir ist, als könne ich Andrea hören. Ich spüre mich in die Verbundenheit dieses Abends hinein. Und ich weiß: Beim nächsten Treffen will ich diese Lied mit euch singen.

12.20 Uhr

Gerade habe ich meinen Vorsatz von neulich in die Tat umgesetzt: Ich will jeden Tag ein paar Qi Gong Übungen machen. Nun ist es nicht so, dass ich aus einem jahrelang geübten Übungs-Vorrat schöpfen könnte. Gott sei Dank – und der neuen Technik auch – gibt es Übungen, die ich mir ansehen kann, um sie dann selbst zu wiederholen. Es braucht keinen Aufwand, nur ein wenig meiner Zeit – und die habe ich. Die heutigen Übungen dienten dem Energie-Tanken, der Konzentration und der Entspannung. Es war wunderbar.
Und ich denke: Es wäre doch gelacht, wenn ich das nicht als neues Alltagsritual installieren könnte.

15.10 Uhr

Zurück vom Spaziergang. Ich war in der Sonne laufen. Es war warm. Ich konnte mich auf einer Bank sonnen. Den Mantel aufknöpfen inklusive.
Es roch nach ausgebrachter Gülle und Grassilage. Den kleinen Bach neben dem Weg hörte ich, bevor ich ihn sehen konnte. Mücken tanzten im Sonnenlicht über dem Wasser. Überall spitzte es gelb aus dem Boden.
Ich sah die ersten Schlüsselblumen dieses Frühjahrs. Das Wort „Himmelsschlüssel“ fiel mir ein. Und Fragen tauchten auf: Was begegnet mir, wenn ich den Himmel aufschließe? Wo gibt es eine Tür oder ein Schloss? Wo finde ich ihn überhaupt? Ein wenig Philosophie am Nachmittag!

22.54 Uhr

Heute Abend habe ich das Video der „Wohnzimmerkirche“ angeschaut. Eine wundervolle Idee, von der ich schon ein paar Mal bei Susanne gelesen habe. Sonst findet diese „Wohnzimmerkirche“ in einer Kirche statt, in der Begegnung und Nähe gegeben sind. Heute gab es Fragen aus dem „Fragomat, die direkt beantwortet wurden. Und alle sind eingeladen, selbst Antworten zu formulieren und einzusenden. „Wie schmeckt Quarantäne? Wer sind gerade deine Heldinnen/Helden? Was hast du im Kühlschrank?“ – das sind nur einige davon. Morgen werde ich Antworten finden.
Und jetzt gehe ich ins Bett. Und das Lied „Nun Freunde …“ nehme ich mit. Gute Nacht.

 

8 Kommentare
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Mensch, Anne – hab ganz, ganz lieben Dank. Total spannend, was du da entdeckt hast. Und ob du es glaubst oder nicht: Ich habe doch tatsächlich schon vor 10.00 Uhr heute früh Tango getanzt zu dem Lied.
      Sehr, sehr schön.
      Hab es fein, Anne, und bleib gesund.
      Herzliche Grüße
      Judith

      Antworten
  1. Rina
    Rina sagte:

    Ich habe es nicht nachgeschlagen – aber ich könnte mir vorstellen, dass die Träne im Knopfloch irgendwie mit diesen traurigen Clowns zu tun hat? Diese Pierrot. Ich guck mir gleich mal den Link von Anne an – das interessiert mich jetzt.

    LG

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