KW 27: Zarte Feinheiten

Manche Dinge
sind
so zart
dass sie zerreißen wie ein Spinnennetz
wenn man sie fest hält.

Manche Menschen
sind
so zart
dass sie zerbrechen wie feines Glas
wenn man sie klein macht.

Manche Herzen
sind
so zart
dass sie in Abertausend Stücke zerbersten
wenn man sie bricht.

Behutsamkeit 
ist 
nötig
damit
das Zarte
am Leben bleibt
und
wie Zittergras
im lauen Sommerwind
tanzt.


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Was hilft Dir, Zartes zu schützen und zu bewahren?

Foto: Erwin Grundler, Überlingen - Aufkirch
4 Kommentare
  1. Elvira.Gmeinder@t-online.de
    Elvira.Gmeinder@t-online.de sagte:

    Liebe Judith, so schön und auf besondere Art berührend, dein Feinheiten-Gedicht! Bei all den groben Anteilen unserer Umwelt, den Schutzschichten, die wir zum Überleben geschaffen haben, ist es heilsam und so wohltuend, unsere Zartheit, Feinheit und Zerbrechlichkeit zu bedenken und zu spüren. Danke für das Berührtsein und die Erkenntnis: „Da ist doch noch was – das Zarte – es will leben.“ Elvira

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    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Liebe Elvira,
      Vielen Dank für Deinen Kommentar. Ja, Du hast recht: Das Zarte wird so oft übersehen in unserer so leistungsbezogenen Welt. Und, je älter ich werde, desto bewusster wird mir, wie wichtig es ist, dass
      wir es wahrnehmen,
      darüber reden,
      und es, vor allen Dingen, beschützen.
      In diesem Sinn sonnige Grüße
      Judith

      Antworten
  2. Cornelia Kelkel
    Cornelia Kelkel sagte:

    Liebe Judith,
    auch für mich ein ganz besonderes Gedicht.
    Diese Zartheit, die Verletzlichkeit, die ich in mir spüre, schon immer…. und immer beschützt habe und schützen musste.
    Schön, sie zu spüren, dass sie zu mir gehört. Aber noch heilsamer für mich ist, sie in`s Leben zu bringen. Wenn eine ehrliche und achtsame Begegnung mit Menschen entsteht, in der alles sein kann. Das fühlt sich richtig gut an und davon wünsche ich mir noch mehr.
    Grüße von Herzen
    Cornelia

    Antworten
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Liebe Cornelia,
      Hab vielen Dank für Deinen wunderbaren Kommentar.
      Ja, die Zartheit schützen müssen – das kenne ich auch. Und sie ins Leben bringen dürfen, können, wollen, das ist ein Geschenk. Mir hilft dabei sehr das Schreiben.
      Ich wünsche mir auch mehr davon, allerdings nicht nur für Dich oder mich, sondern für alle Menschen. Was würde sich da verändern!
      Sei herzlich gegrüßt
      Judith

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