#Writing Friday: Amira, die kleine Elfe

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Hier kommt ein neuer Beitrag zum #WRITING FRIDAY von https://readbooksandfallinlove.com/category/meine-wochenaktionen/writing-friday/, den ich bei  https://kathakritzelt.com/ entdeckt habe. Heute lautet die Schreibaufgabe für mich: “Jetzt war sie tatsächlich zu einer Elfe geworden, obwohl …“
schreibe eine Geschichte dazu.

 

Jetzt war sie tatsächlich zu einer Elfe geworden, obwohl die <Große Mutter> unlängst noch gesagt hatte, sie wäre viel zu klein und hätte noch nicht ausreichend gelernt.

Arian schaute sich um. Überall Rosa. Weiches, feuchtes Rosa. Und Gelb. Fäden kitzelten sie am Kinn. Sic kicherte. Duft strömte warm an ihr vorbei. Er stieg ihr in die Nase. Sie nieste zart. Dann sah sie ihm hinterher, wie er nach oben stieg.
Wieder sah sie sich um. „Hm, das sieht nach Blütenblättern aus“, dachte sie und reckte sich ein wenig. „Wie bin ich bloß hierher gekommen?“, fragte sie laut. „Hatschi“! Wieder brachte sie das Gelb zum Niesen. „Du bist, Schwupps, in meiner Mitte gelandet. Ganz plötzlich!“ Ariana sah, wie sich das Rosa bewegte. „Sag, bist du eine Blüte? Und ist das Rosa, das ich sehe, die Farbe eines Blütenblattes?“ „Fast richtig“, kam die Antwort aus dem Rosa. „Es sind viele einzelne Blütenblätter, die dich halten“, fuhr die Stimme fort. „Und, der Vollständigkeit halber: Ich bin eine Rose!“
„Eine Rose, also!“, sagte Ariana und versuchte, sich hinzusetzen. „Gar nicht so einfach“, kicherte sie. „Deine Blätter sind so glatt, da rutsche ich mit meinen Füßchen immer wieder ab und die Flügelchen sind auch im Weg“.
„Nur Geduld, Kleines“. Die Rose schmunzelte. „Denk daran, du bist eine Neu-Elfe, das braucht Zeit. Auch Elfe will gelernt sein“.
„Wenn du das sagst!“ Ariana strengte sich an. Probierte und probierte. Und dann, auf einmal, war es geschafft: Sie stand aufrecht in der Mitte der Blüte. Hielt sich mit beiden Händchen am Blütenrand fest und schaute über ihn hinaus.
„Du, Rose, sag mal, wo bin ich? Die Elfenwiese ist das doch gewiss nicht. Es riecht so anders hier“. Sie hielt das Näschen in die Luft. „Es riecht anders. Fremd. Unbekannt. „Nein, ich kenne den Geruch nicht!“, sagte sie zur Rose. „Das ist Menschengeruch“, antwortete die Rose, oder genauer: Kindergeruch. Du bist hier, weil du Mia helfen sollst. Sie ist ein kleines Mädchen, das alle Freude verloren hat“.

Ariana erschrak. „Aber, aber“, stammelte sie, „Das kann ich doch nicht. Ich bin doch viel zu klein dafür“.
„Nein, Ariana, das bist du nicht. Du weißt, dass die <Große Mutter> eine kluge Frau ist. Du wärest niemals hier gelandet, wenn sie dir die Aufgabe nicht zutrauen würde. Sie hat deinen Wunsch, eine Elfe zu sein gehört, aber sie hat dich zuerst für zu klein gehalten. Als sie deine Enttäuschung nach der Absage bemerkt hat, begann sie dich zu beobachten. Sie hat gesehen, wie du Emiri getröstet hast, als ihr der Flügel eingerissen ist und ihr ist auch aufgefallen, dass du ein paar Mal die Lichtung aufgeräumt hast, damit die alte Elfe nicht die anstrengende Arbeit machen muss. Außerdem hat sie gesehen, wie du die kleinen <Noch-nicht-Elfen> beschäftigt hast und die traurige Millicent wieder zum Lachen gebracht hast. Und da war ihr klar: Du magst noch klein sein und es mag dir Wissen fehlen – aber deine Herzensbildung ist in reichem Maß vorhanden. Du wirst die Elfenaufgabe meistern und Freude, Leichtigkeit, Harmonie und Frieden zurück in Mias Leben bringen“.

Ariana hatte still zugehört. „Wie soll ich das machen?“, fragte sie die Rose. „Das, mein Kind, wirst du selbst herausfinden, da bin ich mir ganz sicher. Komm jetzt, es ist Zeit. Ich recke mich ein wenig hoch und dann kannst du durch das gekippte Fenster ins Zimmer hüpfen!“
Ariana verabschiedete sich von der Rose. „Ich danke dir, liebe Rose. Für alles!“, sagte sie. Nahm Anlauf, sprang in Mias Zimmer und war fortan da, wo Mia war.

Langsam kehrte die Freude zu Mia zurück, der Friede machte ihr Herz weich und die Leichtigkeit ließ sie springen, dass die Haare nur so flogen. Und mit all dem kam das Glück des Anfangs zu Mia.

 

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Ich weiß nicht, ob Du meine kleine Amira erkennen kannst – ich hab einen ersten Zeichenversuch mit dem Moleskine Pen unternommen. Jedenfalls hatte ich Freude daran.

 



Text, Bild und Foto: © Judith Manok-Grundler, Überlingen-Aufkirch

 

6 Kommentare
    • mutigerleben
      mutigerleben sagte:

      Ganz lieben Dank.
      Da hast du so recht, das könnten wir alle brauchen.
      Stattdessen geht vieles weiterhin verloren, wenn wir nicht für uns „Elfe“ gegenseitig sein können.
      Sonnige Grüße zu dir – noch ist sie da…
      Herzlich
      Judith

      Antworten
      • Rina
        Rina sagte:

        Ja – so eine kleine Elfe auf der Schulter, die uns manchmal tröstende Worte ins Ohr flüstert….vielleicht hören wir Erwachsene sie einfach nicht mehr…zu schade.

        Ich nehme die sonnigen Grüsse gerne – bei uns regnet es schon den ganzen Tag.

        Liebe Grüsse

        Antworten
  1. mutigerleben
    mutigerleben sagte:

    Theoretisch könnten wir das Zuhören ja wieder lernen – das in den Arm nehmen auch und vor allem auch das . Ich glaube, dann wäre schon viel geholfen.

    Noch immer kann ich dir einen Sonnengruß schicken. Wenngleich immer mal dunkle Wolken den Himmel bedecken, ist es heute ganztags trocken und wir hatten feine 22 Grad am frühen Nachmittag.

    Herzliche Grüße
    Judith

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